Das einzige bekannte Wrack eines LRDG Patrol-Trucks in Aegypten. Es liegt auf der Strecke von Ain Dalla nach Big Cairn.
Ich konnte eben einen kleinen Artikel darueber in ein Englisches Magazin schreiben - eine Kopie davon ist natuerlich auch unterwegs nach Baharia. Somit wissen in Zukunft die lokalen Fahrer Bescheid darueber,was sie da vor der Haustuere liegen haben:
Man hat sich sogar irgendwann mal die Mühe gemacht, den Motor auszubauen. Der Zylinderkopf fehlt. Würde mich interessieren, ob das noch zu Kriegszeiten geschah oder ob erst jemand danach im laufe der Zeit das eine oder andere Teil noch verwerten konnte
Danke fuer die ANtwort, habe aber gerade gemerkt dass ich die Frage falsch gestellt habe. Ich wollte fragen was an diesen Patrol Trucks der Long Distance Desert Group das besondere war??? WIe der Name schon sagt hatten sie wohl eine sehr grosse Reichweite, zumindest fuer die damalige Zeit,oder??
Erstaunlicherweise hatten die Patrol Trucks nie irgendwelche Zusatztanks erhalten sondern man transportierte ausschliesslich Kanister. Um die Reichweite der Patrouillen noch zusaetzlich zu erhoehen wurden mit speziellen Transportkolonnen der 'Heavy Seaction' Treibstoffdepots in der wueste angelegt - Denniff's Dump, Wilder's Dump, Olivey's Dump... manchmal bekamen diese Depots sogar Namen.
Der oben gezeigte LKW wurde diese Woche gleich noch einmal interessanter: Er ging waehrend der Verlegung des LRDG Hauptquartiers nach Kufra im April 1941 verloren. Warum man ihn nie geborgen hat ist mir ein Raetsel, denn es war nur die Steuerung kaputt. Was aber noch viel raetselhafter ist, kam jetzt eventuell aufgrund meines Artikels heraus: Ein alter Oelsucher erinnerte sich daran, dass er mit seiner Gruppe im Jahre 1976 bereits auf dieses Wrack gestossen war. Damals waren die Lampen und die Klappscheiben etc. noch dran...
...und unter dem Sitz befand sich eine Mappe mit den Personalakten von etwa 170 Mitgliedern der LRDG. Die Mappe hat er mitgenommen und dann irgendwann zuhause vergessen
@ Afritrotter; die uerspruengliche Ausstattung der LRDG bestand aus 30-cwt Chevrolet WA welche nicht aus den Bestaenden der Britischen Armee kamen sondern einerseits von einem privaten Haendler gekauft und andererseits von der Aegyptischen Armee geliehen wurden. Als diese Wagen ausgedient hatten, bekam man als Esatz 70 LKW vom Typ CMP (Canadian Military Pattern) Ford F30. Um so ein Fahrzeug handelt es sich weiter oben. Diese Fords hatten nun zwar Allradantrieb, brauchten aber etwa doppelt soviel Treibstoff wie die vorherigen Chevrolets – sie waren also bei den Patrouillen nicht sonderlich beliebt (zudem sitzt man in den Fords sehr unbequem!). Danach bekam die LRDG eine Lieferung von 200 neuer Chevrolets, welche in Kanada bereits auf die Spezifikation der LRDG hin gefertigt worden waren 30-cwt Chevrolet 1533x2; das waren dann genau diese Chevrolets, welche allgemein als das „typische LRDG Fahrzeug“ angesehen werden.
Eine weitere Klarstellung: Die gefundenen Dokumente sind alle 'Army form B 122'. Also keine vollstaendigen Personalboegen. Dieses Formular wurde verwendet, wenn ein Soldat einen Regelverstoss etc. begangen hatte. Die "Verbrechen" waren nicht besonders schwer: Trunkenheit, Ungebuehrliches Verhalten gegenueber Vorgesetzten, Missbraeuchliche Verwendung von Armeefahrzeugen. Insgesamt wurden xa. 160 solcher dokumente gefunden.
Danke fuer dein Mail zum Fahrzeugwrack in Aegypten. Ich konnte die Geschichte dazu in der Zwischenzeit recht detailliert rechericheren. Der LKW wurde 1976 von Oelsuchern gefunden, ausgegraben und dann in ihr Camp geschleppt. Danach wurden offenichtlich alle kleineren Teile abgeschraubt. Es handelt sich dabei allerdings nicht um einen ‚Bedford‘ (Bedford gehoerte zu General Motors und hatte mit Ford gar nichts zu tun). Der LKW ist ein CMP (Canadian Military Pattern) Ford F30 4x4 30-cwt. Er gehoerte wahrscheinlich der S-Patrol der LRDG und ging waehrend des Umzuges des Hauptquartiers der LRDG nach Kufra im April 1941 verloren. Ich muss allerdings sagen, dass mir bis heute keine tatsaechliche Verlustmeldung bekannt geworden ist. Jedoch sind die damals hinter dem Fahrersitz versteckten Dokumente ein weiteres Indiz dafuer, dass es sich dabei tatsaechlich um einen der „Umzugswagen“ handelt.
