Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen: Reiseberichte zum Informieren und Träumen, fotografisch dokumentiert. In diesem Forum findet ihr Reiseberichte als "Fotostreckenführer" zu interessanten Reisewegen.

Moderator: Moderatorengruppe

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Hallo,

hier nun mein Reisebericht über unsere Tour Anfang Oktober 2012. Ich darf vorweg nehmen, dass ich gestern fast wieder ein Flugticket nach Entebbe gebucht hätte für März 2013...

Wir haben unsere ursprünglich bis in den Kidepo NP und zur Arra Fishing Lodge geplante Tour kurzerhand umgeworfen und Dank der Tipps von Birgitt das Ziwa Rhino Sanctuary eingebaut. Die Flüge buchten wir bei Turkish Airways von Hannover via Istanbul nach Entebbe. Beinfreiheit und der Service bei TA waren hervorragend. Ebenso das Preis-Leistungsverhältnis!

Einen 4x4 Toyota Hilux Surf haben wir bei Alpha-rent-aCar in Kampala gebucht. Hier die funktionierende email-Adresse: alphabetarentals@gmail.com

Unterkünfte haben wir nicht reserviert. Oktober ist Nebensaison und wir erhielten überall unsere Wunschunterkünfte. So waren wir flexibel und können dort, wo es uns gefiel, auch länger bleiben. Diese Art des Reisens fanden wir schon 2008 in Südafrika ausgesprochen grandios.

1-cache_2428594696.jpg
Uganda-Route 2012 - Karte: T4Africa

Unsere Unterkünfte:

Entebbe, 1 Nacht
The Boma

Ziwa Rhino Sanctuary, 2 Nächte
Amuka Lodge

Budongo FR, 1 Nacht
Budongo Eco Lodge

Murchison Falls NP, je 2 Nächte
Bwana Tembo Safari Camp
Murchison River Lodge

Fort Portal, 1 Nacht
Kluges Guestfarm

Queen Elizabeth NP, 3 Nächte
Queen Elizabeth Bush Lodge

Queen Elizabeth NP – Ishasha, 1 Nacht
Savannah Resort Hotel

Lake Mburo, 1 Nacht
Rwakobo Rock Lodge

Entebbe, 1 Nacht
The Boma
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Butterblume am 28.11.2012 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda: Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Samstag, 29.09.2012, Hannover, Istanbul, Entebbe

Gegen 07.30 Uhr klettern wir nach ausgiebiger Verabschiedung von unseren Katzen ins Auto und lassen uns vom Sohnemann zum Hannover Airport bringen.

Upps, so lange Schlangen beim Check-in haben wir ja schon lange nicht mehr auf unserem kleinen, charmanten Flughafen erlebt. Die Passkontrolle ist seit zwei Wochen nur unvollständig und in unserem Fall nur mit einem Beamten besetzt, entsprechend lang und länger werden die Warteschlangen. Irgendwann war es dann aber geschafft, wir haben unsere vier Koffer und Taschen (pro Person sind zwei Gepäckstücke á 23 kg Freigepäck) aufgegeben und wir hoben mit Turkish Air Richtung Istanbul ab. Der Flieger war einer der Neueren, Service, Boardküche sehr gut und nach ca. 3 Stunden Flug erwartete uns die Wärme Istanbuls. Herrlich! Dem Wetter in Deutschland trauern wir gerade nicht hinterher...

2-cache_2429965543.jpg
Istanbul Atatürk Airport

Unser schweizer Forumsfreund Picco verkündete via SMS ebenfalls seine Ankunft aus Zürich und ich brach mir eine Viertelstunde die Finger ab, um ihm via SMS zu antworten (SMS ist nicht mein Ding! Wer mich und mein Zeitmanagement kennt weiß, dass ich Telefon oder Email bevorzuge).

Nun, Jochen und mich zog es zunächst auf die Raucherterrasse und bald konnte ich Picco mein strahlendes Lächeln auch mal visuell senden. Wir haben uns sehr gefreut, ihn live treffen, nachdem wir ja immer nur via Email und Forum kommunizierten!

Bis zum Weiterflug Richtung Afrika waren einige Stunden in der Lounge zu überbrücken, die aber schnell vergingen, da wir uns noch so vieles zu erzählen hatten. Im Übrigens nehmen die die Touristen an diesem Airport ganz schön aus: Für drei Dosen Cola habe ich 16 € berappen müssen!

Der Transfer und die Abfertigung im Istanbuler Transitbereich sind total unkompliziert, unbürokratisch und zügig ohne Schlangestehen erledigt. Sehr angenehm!

Am frühen Abend kletterten wir bei Sonnenuntergangsstimmung in die recht neue, moderne Boeing 737-800. Der Sundowner über dem Bosporus, das Nildelta und das Lichtermeer Kairos sorgten für eine wunderbare Stimmung.

Die Beinfreiheit war noch größer wie im Zubringerflug mit dem Airbus A320 100/200 und sicherlich eine der besten, die wir auf Afrikaflügen jemals in der Holzklasse genießen konnten. Das Boardentertainment, der Service und die Verpflegung waren exzellent! Von den günstigen Flugtickets rede ich gar nicht erst.

Jochen verkündete im Frühjahr, dass er im Oktober noch zwei Wochen Urlaub nehmen kann und möchte. Während er irgend einen Klitschko-Boxkampf im TV schaute, googelte ich im Internet nach den günstigsten Flügen von Hannover Richtung Afrika südlich der Sahelzone... Tja, der Preis für Nairobi war mit 575 € schon heiß, aber Entebbe war noch einmal um 20 € günstiger! Und am Mietwagen sparen wir in Uganda bei gleicher Mietzeit/gleichem Anbieter auch mal 1000 €! Und dann war da ja noch der inspirierende Reisebericht von Axel (Uganda80) im Namibia-Forum, der zur gleichen Jahreszeit in 2011 Uganda für sich erobert und dort sein Herz verloren hat... Keine Woche später war die Tour in Sack und Tüten!
Ich habe lediglich die erste und die letzte Nacht in Entebbe im Boma Guesthouse gebucht. Alles andere entscheiden wir spontan vor Ort nach Lust und Laune. Dort wo es uns gefällt, werden wir einfach länger bleiben!

Irgendwann im Juni bekundete auch Picco sein Interesse an Uganda und in Ermangelung einer Reisebegleitung, boten wir ihm ein Plätzchen in unserem Safarigefährt an. Dass die Chemie zwischen uns stimmt, haben wir eigentlich recht schnell fest gestellt.

3-cache_2429968399.jpg
über Istanbul
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda: Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Sonntag, 30.09.2012 Entebbe, Ziwa Rhino Sanctuary

4-cache_2429999254.jpg
Karte: T4Africa

206 km

Gegen 02:15 Uhr konnten wir das zum ersten Mal ruandischen Boden betreten, allerdings nur indirekt im Flieger, denn nach dem Abladen einiger Mitreisender flogen wir nach einer Stunde zurück über den Äquator gen Norden Richtung Entebbe.

Nach zügiger Abfertigung, Visumserteilung habe ich noch rasch eine Prepaidtelefonkarte am Flughafen erworben, während die Männer aufs Gepäck warteten. Habe die Karte zur Vorsicht mit 25 US$ laden lassen, da wir ja keine Unterkünfte vorgebucht haben und ein wenig Telefonie zu erwarten ist.

In der Ankunftshalle nahm uns Ibrahim in Empfang. Der vom Boma Guesthouse beauftragte Driver chauffierte uns und unsere Gepäckmengen rasch zum Hotel. Allerdings nicht ohne auf die Villa des ugandischen Präsidenten Muzeveni zu verweisen, die sich in unmittelbarer Nähe des Boma befindet.

Total erledigt – wie immer auf Nachtflügen – bezogen wir um 04:30 Uhr nach herzlichem Willkommen im Guesthouse unser recht unspektakuläres Zimmer No. 2 (135 US$/DBB), aus dem Jochen vorher noch eine große Schabe entfernen musste, die das Gemach mit uns teilen wollte. Wir aber nicht mit ihr!

Leider ließ mich das Reisefieber nur bis 08:00 Uhr schlafen. Nun da hatte ich ja noch zwei Stunden Zeit, um den tropischen Garten auf gefiederte Gesellen untersuchen zu können. Uganda soll ja ein Land für Birder sein und die Big Five hatten wir ja gerade ausführlich in Kenia genossen.

Und tatsächlich, das ein oder andere Objekt der Begierde ließ sich vor der Kamera nieder: Die lauten Bindenlärmvögel und ein schillernder Schmucknektarvogel verhießen einen guten Start hier am Lake Victoria.

5-cache_2429968968.jpg
Grauflügel-Rötel/Grey-winged Robin-Chat (Cossypha polioptera), The Boma, Entebbe

6-cache_2429970202.jpg
Schmucknektarvogel / Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocerca), The Boma, Entebbe

7-cache_2429970214.jpg
Bindenlärmvogel/Eastern Grey Plantain-eater (Crinifer zonurus), The Boma, Entebbe

8-cache_2429970260.jpg
Scharlachwürger/Black-headed Gonolek (Laniarius erythrogaster), The Boma Hotel, Entebbe

Wie wir lernen durften, haben die Schweizer zwar die Uhr erfunden, doch scheint die Funktionsweise dieser mechanischen Wunderwerke doch eher afrikanisch zu sein. Als Freund Picco zur verabredeten Frühstückszeit nicht erschien, versuchte ich mich kurz vor 11:00 Uhr als Türklopfer an seiner Kemenate. Und siehe da, ein verwuseltes Etwas musste sich erst mal via GPS orientieren. "Ja, Picco, wir sind tatsächlich schon in Uganda! Dein Frühstück (welches eh nichts Besonderes war) wartet und in 15 Minuten soll unser Mietwagen gebracht werden..."

So habe ich die Zeit genutzt unsere Gepäckmengen zu verteilen. Eine Tasche mit Schlafsäcken für Neugeborene, die mir die Firma Pinocchio geschenkt hat, bleibt in Kampala und wird bei Alpha Car Rental vom Rubongo Hospital abgeholt, wo sie auf der Wochenstation hoffentlich einen sinnvollen Verwendungszeck finden. Unser alter, dunkelblauer Schalenkoffer ist vollgepackt mit Kinderkleidung, Schlafsäcken, Zahnbürsten, Trinkbechern, Babykosmetik und Waschhandschuhen. Er ist für das Toro Babies Home in Fort Portal gedacht und wird im Boma Guesthouse bleiben, bis demnächst ein Mitarbeiter des Kinderheimes die Utensilien abholen kann, denn mit drei Personen und notwendigem Reisebedarf ist unser Hilux Surf gut ausgefüllt.

9-cache_2429970495.jpg
Nein, das ist leider nicht unser Hilux...

10-cache_2429970762.jpg
The Boma, Entebbe

11-cache_2429970537.jpg
The Boma, Entebbe

Der Fahrer Patrick, von Alpha Car Rental verspätete sich um gut 45 Minuten. Ich wurde bereits leicht nervös, denn wir mussten noch Geld wechseln, die Wasservorräte aufstocken und einige Kleinigkeiten einkaufen. Außerdem stand uns noch die allgemein als chaotisch bezeichnete Querung durch Kampalas Stadtverkehr bevor.

Übergabe und Einweisung des Hilux verliefen reibungslos. Der Wagen wurde von Jochen und Picco als in Ordnung befunden. Ich bezahlte Patrick die 14 x 65 US$ Tagesmiete in bar gegen Quittung.

Kurz hinter Entebbe, an der Straße Richtung Kampala parkte Patrick vor einem kleinen Supermarkt, in welchem wir uns mit allem Begehrlichkeiten eindecken konnten. Der ATM der Stanbic Bank funktionierte bei Jochen und mir mit keiner unserer drei VISA-Karten. Nebenan bei Barclays ergatterten wir dann 3 x 400.000 UGX und waren endlich auch mal Millionäre! 1 € entspricht etwa 3000 Uganda-Schilling.

Nach kurzem Stopp am Büro von Alpha Car Rental in Kampala, mittlerweile in wolkenbruchartigem Regen, hat uns Patrick dankenswerterweise noch aus Kampala heraus auf die Straße Richtung Masindi chauffiert. Und ich kann Euch sagen, zwei Boda-Boda-Unfälle direkt vor unserer Nase bedingt durch Aquaplaning und chaotische Fahrweise inclusive. Da waren wir übermüdete Krieger schon froh, dass wir die Chauffeur-Variante gewählt haben.

12-cache_2429971766.jpg
zwischen Entebbe und Kampala

13-cache_2429972005.jpg
zwischen Entebbe und Kampala

14-cache_2429972053.jpg
zwischen Entebbe und Kampala

15-cache_2429972065.jpg
As you carry something precious, choose someone you can trust!
Danke für Dein Vertrauen, Picco! Ich hoffe, Du hast Dich wie auf Noahs Arche gefühlt!

16-cache_2429972177.jpg
Das Office von Alpha rent aCar in Kampala

17-cache_2429978672.jpg
Tropengewitter bei Kampala

Aus Kampala führt uns um 14:00 Uhr eine der besten geteerten Straßen Afrikas nach Norden. Prophezeite uns die neue, soeben im September 2012 erschienene 5. Auflage des Reiseführers Uganda von Christoph Lübbert (Reise Know How) zur Strecke Kampala – Masindi: Nach Kampala sind es 217 km auf Asphalt mit vielen Schlaglöchern... Sorry, wir haben sie wirklich gesucht, die Schlaglöcher, aber nicht eines gefunden. Im Übrigen haben wir erfahren, dass die Ugandaer ihre Straßen nicht von den Chinesen, sondern selbst bauen! Sehr lobenswert! Möglicherweise hat der Chinese aber auch kein Interesse an Uganda...

Das Verkehrsaufkommen hielt sich ebenfalls in Grenzen. Obwohl Tempo 80 vorgeschrieben ist, werden wir alle Nase lang von Matatus, Überlandbussen und LKW´s überholt.

18-cache_2429978680.jpg
von Kampala Richtung Migyera/Ziwa Rhino

19-cache_2429978690.jpg
Kampala Richtung Migyera/Ziwa Rhino

Während der Fahrt durch fantastisch grüne und fruchtbare Landschaften fällt uns sofort ein entscheidender Unterschied zu Kenia auf. Es ist links und rechts der Teerstraße piccobello sauber. Müll und Plastiktüten sieht man äußerst selten. Alles sieht sehr „aufgeräumt" und geordnet aus.

Von unterwegs rufe ich in der recht neuen Amuka Lodge an, welche über lediglich zwei Doppel-Chalets mit insgesamt acht Betten verfügt, ob man dort für ein bis zwei Nächte ein Lager für uns hat. Wir haben Glück, die Eigentümerfamilie Genade ist zwar gerade im Land unterwegs, wir erhalten aber trotzdem ein Doppelchalet mit Vollpension zum Resident-Tarif (90 US$ FB pP). Na wunderbar. Diese Nacht werden wir nicht im Auto verbringen müssen und haben noch dazu Zimmer in unserer Wunschunterkunft erhalten.

20-cache_2429978793.jpg

In der Nähe von Nakosongola drückt die Blase und wir stoppen kurz in einem Hoteli, bevor wir hinter Migyera um 17:00 Uhr links die Murramroad zum Ziwa Rhino Sanctuary abbiegen.

21-cache_2429978819.jpg
Zufahrt zum Ziwa Rhino Sanctuary

22-cache_2429978816.jpg
Zufahrt zum Ziwa Rhino Sanctuary

23-cache_2429978822.jpg
Main Gate, Ziwa Rhino Sanctuary

24-cache_2429978825.jpg
Ziwa Rhino Sanctuary

Am Main Gate des Ziwa Rhino Sanctuary angekommen mussten wir
uns in eine Liste eintragen und trafen schließlich gegen 17:30 Uhr auf der Amuka
Lodge ein. Francis, der Manager (?) vom Stamm der Ancholi aus Packwach stammend hat uns sehr herzlich begrüßt und wir durften uns über ein schönes Doppelzelt mit gemauertem Bad abseits des Restaurants freuen. Die Amuka Lodge eröffnete in 2011 ihre Pforten und ist noch recht neu.

Nach Bezug des schönen Zeltes vertrieben wir uns mit Francis bei ausführlichen Gesprächen über Land und Leute die Zeit bis zum hervorragenden 3-Gang-Dinner! Das Lagerfeuer in der Boma versetzte uns in Afrika-Urlaubsstimmung!

Johan Genade, der Eigentümer der Amuka Lodge und Management Consultant des Ziwa Rhino Sanctuary stammt aus Südafrika, seine Frau Angie, die geschäftsführende Direktorin des Ziwa Rhino Funds ist in Swakopmund geboren und auf die dortige Deutsche Schule gegangen. Das erklärt natürlich auch die Qualität der Verpflegung!

Strom gibt es hier übrigens nur zu Generatorzeiten, das Duschwasser wird von einer Solaranlage erhitzt.

25-cache_2429978844.jpg
Picco und Jochen, Amuka Lodge, Ziwa Rhino Sanctuary

26-cache_2429978833.jpg
Amuka Lodge, Ziwa Rhino Sanctuary
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Montag, 01.10. 2012 Ziwa Rhino Sanctuary

Bis 06:00 Uhr haben wir sehr gut geschlafen. Mit Francis vereinbarten wir nur einen kurzen Kaffee zum Frühstück, da wir um 08.00 Uhr einen Birding Walk an der Ranger Station des Sanctuary unternehmen wollten, anschließend spätes Frühstück und dann den Rhino Walk nachschieben wollten. So starteten wir zusammen mit Francis in unserem Wagen Richtung Rhino Fund Headquarter.

Dort angekommen entrichteten wir erst mal das Permit für den Birding Walk (20 US$ pP) und das Rhino Trekking (30 US$ pP zuzüglich einmalig 15 US$ für den Guide), bevor wir von unserem Guide Taban geeignete Gummistiefel ausgehändigt bekamen. Jochen wollte lieber mit den beim Globetrotter erstandenen Gamaschen über seinen Wüstenstiefeln los ziehen. Picco und ich wählten die empfohlene Gummistiefel-Variante!

1-cache_2430015072.jpg
Francis, Jochen, Taban, Picco am Rangerposten, Ziwa Rhino Sanctuary

2-cache_2430015476.jpg
Kandelaber-Euphorbie, Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

Gegen 08:30 Uhr zogen wir endlich los in den Busch. Außer Moskitos, wunderschönen Schmetterlingen und fantastisch bunten Libellen sahen wir wenig bis gar keine Tiere. Irgendwo, irgendwann haben wir einen Buschbock flüchten gehört. Vogelbeobachtung zu Fuß ist meines Erachtens suboptimal, da wir die gefiederten Gesellen alle verscheuchen. Ein schöner Hochstand mit Schattendach, wo man in Ruhe einige Zeit verweilen kann, wäre besser geeignet gewesen zum Birden! Mittlerweile wurde es nämlich schon ganz schön warm und die hohe Luftfeuchtigkeit lud geradezu ein, hier besser einen Produkttest für ein neues Antitranspirant
durchzuführen. Zumindest ich wäre ein brauchbarer Proband gewesen...

Ach ja, also wir bekamen einen Senegalkiebitz, einen Senegalliest und eine Meerkatze vor die Linse.

3-cache_2430015180.jpg
Marina, Taban, Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

4-cache_2430015187.jpg
Senegalliest / Woodland Kingfisher (Halcyon senegalensis), Ziwa Rhino S.

5-cache_2430015194.jpg
Senegalkiebitz/African Wattled Lapwing (Vanellus senegallus). Ziwa Rhino S.

6-cache_2430015358.jpg
Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

7-cache_2430015369.jpg
8-cache_2430015555.jpg

Je nach Gast nehmen die Guides auch entsprechend beschriftete Rucksäcke mit. Woher wissen die nur vorher, wer mit auf Tour gehen wird? Sehr vorausschauend die Guides hier!

9-cache_2430015377.jpg
Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

10-cache_2430015390.jpg
Taban, Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

11-cache_2430015431.jpg
Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

12-cache_2430015582.jpg
Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

13-cache_2430015922.jpg
Birdwatching Walk, Ziwa Rhino S.

Upps, schon 10.30 Uhr?! Taban beschloss, dass wir das Rhino Trekking gleich an den Bird Walk anschließen. Somit fällt unser Frühstück erst mal flach! Und weiter geht´s durch sumpfiges Terrain. Sehr gut zu durchwaten in den hohen Gummistiefeln. Jochens Wüstenstiefel liefen recht schnell voll Wasser... quitsch,quatsch,quitsch,quatsch! Aber des Mannes Wille ist sein Himmelreich!
Tja, und da lagen sie plötzlich vor uns: Laloyo, geboren im Januar 2012, der dreijährige Justice, dren 12-jährige Mutter Kori und der große Papa Taleo, der Picco einen gehörigen Schrecken einjagte.

Originalkommentar Picco:
„Taban und ich sind dann noch etwas weiter und plötzlich höre ich ein schlürfendes Geräusch von links, dreh den Kopf und da steht ein riesiger Nashornbulle etwa 10m neben mir...PHU!!! Puls 180!!!
Mein Herz droht zu explodieren, mein Schweiss spritzt richtiggehend aus den Poren!!! In amerikanischen Filmen würde jetzt mein Leben in Bildform und rasend schnell an mir vorbeiziehen...
...aber...
...er legt sich zum Glück wieder hin!!! WOW!!!
Mir schlottern die Knie..."

Bewacht wurde diese Gruppe von zwei Rangern, mit denen ich gleich ein Schwätzchen hielt. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit lagen unsere Rhinos nämlich ziemlich träge im Gras und dösten vor sich hin. So habe ich fotografisch nicht wirklich etwas verpasst.

14-cache_2430016146.jpg
Rhino Walk, Ziwa Rhiono S.

Hier leben die einzigen 12 südlichen Breitmaulnashörner Ugandas.
2005 startete der Ziwa Rhino Fund mit sechs repatririerten Breitmaulnashörnern aus Kenia und Florida. Das Schutzgebiet ist 69 km² groß und die Rhinos sollen hier langfristig auf die Auswilderung in die ugandischen Nationalparks vorbereitet werden, da die einst heimische Population komplett durch Wilderei ausgerottet wurde. Aus diesem Grund werden die 12 Dickhäuter auch rund um die Uhr von Ranger bewacht. Im Sanctuary, das auch vom Augsburger Zoo finanziell unterstützt wird, finden 80 Ranger Arbeit. Der Schutz eines Rhinos wird mit ca. 5000 € im Jahr veranschlagt!

Auf dem Rückweg zum Ranger Headquarter sahen wir dann auch noch Augustu, Bella und Obama. Obamas Vater ist in Kenia geboren, das Muttertier stammt aus den USA. Obama war 2009 das erste in Uganda geborene Nashorn seit 28 Jahren.

Bei den netten Mitarbeiterinnen des Headquarters geben wir noch eine Spende für den Rhino Fund ab. Dafür erhalten wir für den Verein Go-for-Rhino, den wir unterstützen, einen Stein in der Spendenwand. Mit Peace, der fröhlichen Verwaltungsmitarbeiterin, halten wir noch ein ausführliches Schwätzchen und tauschen Email-Adressen aus.

Update via Email am 17.11.2012 von Peace:
Will update you on Rhinos soon. I had a baby boy!! and busy with him now. Gratulation! Das ist wunderbar. Nun leben 13 Rhinos in Ziwa!

15-cache_2430016686.jpg
Picco, Jochen, und Peace flankiert von zwei Mitarbeiterinnen des Ziwa Rhino Funds

16-cache_2430017117.jpg
Schmetterlinge, Ziwa Rhino Sanctuary

17-cache_2430017135.jpg
Schmetterlinge, Ziwa Rhino Sanctuary

Als wir gegen 12.00 Uhr zurück auf der Amuka Lodge sind, eröffnet uns Francis, dass es ja nun mittlerweile zu spät für unser Breakfast ist. Ich protestiere noch und fordere zumindest ein „Brunch" ein. Francis lacht sich scheckig über diesen Begriff, den man in Uganda wohl nicht kennt. Auch trotz meiner Erklärung bleibt es beim Lunch, erst um 13:00 Uhr. Mittlerweile ist es drückend heiß, das Mittagsschläfchen im noch heißeren Zelt fällt wegen akuten Schweißausbruchs aus und der Pool ist leider nicht so sauber, als dass ich ihn testen würde.

Am Nachmittag lernen wir dann Angie, Johan und ihre beiden Söhne persönlich kennen. Sie haben den Rhino Fund mit gegründet und vor einiger Zeit die Amuka Farm gekauft, damit auch die beiden Söhne hier in Uganda ihr finanzielles Auskommen haben. Sie sollen die Lodge leiten, die nun Zug um Zug weiter ausgebaut wird.

Spitzmaulnashörner gibt es hier entgegen der Angaben im Reise Know How 2012 Uganda keine! Hier noch der Newsletter des Ziwa Rhino Funds.
Die vier nördlichen Breitmaulnashörner, die wir im Juli in Ol Pejeta/Kenia bewundern konnten, gehören eigentlich nach Uganda! Ihre Vorfahren stammen von hier. Der tschechische Zoo machte auch zunächst dem ugandischen Staat das Angebot, die Tiere aufzunehmen. Doch damals gab es noch keine Möglichkeit der Unterbringung bzw. kein geeignetes Schutzgebiet in Uganda. So wurden die Tiere in das private Game Sanctuary Ol Pejeta/Kenia repatririert. Heute hätte Uganda die Rhinos gerne zurück, aber das ist ein Problem, welches die Politiker lösen müssen. In Kenia hat es jedenfalls nie nördliche Breitmaulnashörner gegeben.

In Ziwa sind über 300 verschiedene Vogelarten heimisch und so soll das Birding ausgeweitete werden. Wie schon vorher erwähnt, fände ich einen Hides und Plattformen für Birder sehr sinnvoll. In Zukunft ist geplant hier weitere Antilopenarten, Zebras und Giraffen wieder anzusiedeln. Büffel können nicht eingeführt werden, da sie für die rhino-trackenden Touristen zu gefährlich wären. Ebenfalls sind Hyänen ausgenommen, da diese Spezies die einzigen natürlichen Feinde der Nashörner darstellen. An Raubtieren gibt es im Moment nur einige Leoparden im Schutzgebiet, die aber sehr selten gesichtet werden.

Angie möchte gerne Kisuaheli lernen und ist auf der Suche nach einer Sprach-CD. Habe versprochen nach unserer Rückkehr auf die Suche zu gehen (und bin bereits fündig geworden. Ein Forumsmitglied wird sie im Dezember mitnehmen und in Ziwa abgegeben. Ganz herzlichen Dank für diesen Botengang)! Wobei ich ja finde, dass in Uganda Kisuaheli nicht häufig gesprochen wird. Mit unserem fröhlichen Jambo und Kwaheri konnten die meisten Einheimischen nicht viel anfangen.

Die Idee eine Vogeltränke mit Futterplatz an der Lodge für die gefiederten Gefährten einzurichten und ev. einen Futterplatz für die Stachelschweine (denn Gemüseabfälle fallen im Lodgebetrieb ja immer an), um den Gästen noch einige Aktivitäten in Ziwa zu bieten, stößt auf großes Interesse.

Angie hat hier in Ziwa übrigens innerhalb kürzester Zeit etwas ganz Bewundernswertes für die Mitarbeiter und ihre Familien aufgebaut. Da die Angestellten - zumeist vom Stamm der Ancholi - weit entfernt nördlich des Murchison Falls NP leben, hat sie schöne Unterkünfte, eine dreizügige Schule am Parkgate und eine Gesundheitsstation aufgebaut, so dass die Familien nun hier alle zusammen leben können. Die Schule werden wir morgen noch besichtigen.

In der Nähe der Lodge sind uns tagsüber größere Herde Ankole-Rinder aufgefallen. Mitte 2009 hat man den benachbahrten Farmern erlaubt Ihr Vieh im Sanctuary grasen zu lassen, da aufgrund der klimatischen Bedingungen - vor allem während der Trockenzeit - nicht ausreichend Grasland für die haustiere zur Verfügung stand.
Aus dieser Übereinkunft (mit strikten Regeln und Vorteilen für beide Parteien) hat sich eine excellente Partnerschaft mit den benachbarten Anwohnern und Communities ergeben. So kann u.a. das Riskio für Buschbrände minimiert werden. Mehr Informationen zum Community-Projekt gibt es hier:

Am Abend hat Johan für uns ein Buschdinner geplant und gegen 20:00 Uhr brechen wir gemeinsam mit Johans Sohn bei Vollmond auf. Erdferkel können wir leider nicht sichten. Es ist wohl zu hell.

Das Buschdinner am Lagerfeuer war eine Sensation. Wir haben sehr, sehr gut gegessen und ausschweifende, informative Gespräche mit Johan geführt. Auch er war erst gestern für einige Tage mit Familie in der Murchison River Lodge und hat sie uns wärmstens empfohlen. Dort soll die Möglichkeit bestehen, ein kleines Boot für die Niltouren exklusiv/privat zu buchen.

18-cache_2430589929.jpg
Bush Dinner, Amuka Lodge

19-cache_2430054285.jpg
Bush Dinner, Amuka Lodge

20-cache_2430054433.jpg
Bush Dinner, Amuka Lodge

Dem österreichischen Besitzer der Arra Fishing Lodge im Norden Ugandas, an der Grenze zum Südsudan geht es gesundheitlich zunehmend schlechter. Gut, dass wir diesen Programmpunkt aus unserer Reiseagenda gestrichen haben.

Johan und seine Söhne planen im Semliki NP eine neue Lodge aufzubauen. Das Projekt scheint vielversprechend, da es in diesem Teil Ugandas keine adäquaten Unterkünfte im mittleren bzw. höheren Preissegment gibt und nun eine sehr gute Teerstraße den Semliki NP mit Fort Portal verbindet. Da sind wir doch mal gespannt, wann wir dort zum ersten Mal übernachten können.

Die Lake Albert Lodge soll nach der Scheidung des Besitzerehepaares „den Bach" runter gehen. Zur Zeit hat wohl der Koch das Management übernommen. Die Lake Albert Lodge hatten wir auch mit zwei Nächten im Programm, sie fallen aber nun unser Verlängerung in Ziwa und einer weiteren Nacht im Murchison Falls NP zum Opfer.

Johans absoluter Lieblingspark in Uganda ist der Kidepo NP im Norden an der Grenze zum Südsudan und Kenia. O.k., überredet! Wir werden Ugandas tierreichsten Park in den nächsten Jahren im Januar/Februar (der besten Saison für den Kidepo) einen längeren Besuch abstatten.
Die Anzahl der Sterne einer Unterkunft sagen in Uganda nicht über den Service und die Ausstattung aus, sondern lediglich über den Preis (O-Ton Johan).

Aufgefallen ist uns übrigens, dass der sonst so kummunikative Francis in Anwesenheit seines Bosses sehr ruhig geworden ist...

Gegen 23:00 Uhr fallen wir todmüde in unsere Betten, können aber alle diese Nacht nicht wirklich gut schlafen. Liegt es am Bierkonsum, an den spannenden Geschichten oder aber bei mir an meinen vielen Moskitostichen? Ich habe nämlich heute für die Männer die Prophylaxerolle übernommen.

21-cache_2430054468.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Butterblume am 29.11.2012 08:08, insgesamt 2-mal geändert.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Birgitt
Moderator
Beiträge: 31894
Registriert: 02.08.2005 21:52
Wohnort: NRW / Südl. Rheinland

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Birgitt »

Hallo Marina,

schöner Bericht, macht Spaß zu lesen -
und klassse Fotos, wie immer bei dir!

Das freut mich ganz besonders, dass es euch im Ziwa Rhino Sanctuary gut gefallen hat -
da hat es sich ja gelohnt, dass ich hier im Forum etwas die "Werbetrommel" dafür gerührt habe ;-)

Freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung von deinem Bericht.

Gruß
BIrgitt

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Hallo Birgitt,

ja, wir haben wirklich sehr von einigen Deiner Ratschläge/Empfehlungen profitiert. Und dann haben wir die Tour zum Genießen (mit Zeit) umgestellt. Es tut sich im Moment einiges im touristischen Bereich in Uganda. Viele neue Unterkünfte und Adventure-Unternehmen sind im Aufbau. Allerdings gehen die Buchungszahlen regelmäßig zurück, wenn Ebola/Marburg ausbricht. Vor zwei Wochen standen im Bwindi viele Unterkünfte leer. Es ist ein Jammer, für die Leute, die vom Tourismus leben.

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Dienstag, 02.10.2012 Ziwa Rhino - Kaniyo Pabidi Forest

1-cache_2430055574.jpg
Ziwa - Kaniyo Pabidi/Budongo, Karte: T4Africa

86 km

Jochens verschlammte Wüstenstiefel sind natürlich bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit immer noch nicht trocken, aber er freut sich, dass sie endlich mal Afrika-Patina angesetzt haben!

Francis, die gute Seele der Amuka Lodge hat heute Geburtstag! Wir gratulieren herzlich und singen ein Ständchen. Er hat mit seinem Charme und seiner Kontaktfreude unserer Herz gewonnen. So begrüßte er uns immer (!) mit Vornamen, die er sich sofort bei der Vorstellung am Ankunftstag gemerkt hat. In Uganda wird ein Geburtstag normalerweise nicht besonders begangen. Umso mehr hat er sich über einige kleine Aufmerksamkeiten von uns gefreut.

Gerne hätten wir hier noch eine dritte Nacht verbracht, wenn nicht bereits alles ausgebucht wäre.

Nach gutem Frühstück, Check-out und Verabschiedung besuchten wir die Hakuna Matata Schule (Hakuna Matata Day Care Centre) am Parkeingang. Hier werden Kinder der Angestellten aber auch aus der Nachbarschaft zwischen drei und acht Jahren betreut. Uns ist sofort aufgefallen wie ruhig und sehr diszipliniert sich alle Kinder trotz unseres plötzlichen "Überfalls" verhielten. Süßigkeiten und ein Märchenbuch in englischer Sprache wechselten den Besitzer.

2-cache_2430056083.jpg
Hakuna Matata Day Care Centre

3-cache_2430056091.jpg
Hakuna Matata Day Care Centre

4-cache_2430056115.jpg
Hakuna Matata Day Care Centre

5-cache_2430056127.jpg
Hakuna Matata Day Care Centre

Auch die Kiddys verabschiedeten uns lieb und um 09:45 Uhr waren wir wieder auf der wunderbar geteerten Straße Richtung Masindi unterwegs.

Teilweise hatten wir den Eindruck, wir fahren durch den Bayerischen Wald. Auch hier sieht alles sehr "aufgeräumt" aus.

Auf der ganzen Strecke zwischen Kampala und Masindi gab es nicht ein Pothole! Diese Straße ist in besserem Zustand wie die meisten deutschen Autobahnen! Mir fällt auf, dass die Häuser links und rechts der Straße alle gemauert sind und einen sehr gepflegten Eindruck machen.

6-cache_2430056478.jpg
auf der Straße von Nakitoma Richtung Masindi

7-cache_2430056492.jpg
auf der Straße von Nakitoma Richtung Masindi

8-cache_2430056504.jpg
auf der Straße von Nakitoma Richtung Masindi

9-cache_2430056516.jpg
auf der Straße von Nakitoma Richtung Masindi

10-cache_2430056529.jpg
auf der Straße von Nakitoma Richtung Masindi

11-cache_2430056566.jpg
Ankole-Rind zwischen Nakitoma und Masindi

12-cache_2430056571.jpg
zwischen Ziwa und Masindi

13-cache_2430056588.jpg
die Landschaft hier begeistert mich!

14-cache_2430056593.jpg
zwischen Ziwa und Masindi

In Masindi tanken wir gleich an der ersten Shell-Tankstelle und stürzen uns dann ins Getümmel, um in den kleinen Shops (einen großen Supermarkt wie die kenianische Nakumatts gibt es hier nicht) unsere Give-aways für die Kinder aufzufüllen. So konnten wir in der Hakuna Matata School beobachten, wie bereits vierjährige Kinder ihre Stifte mit einer Rasierklinge anspitzten. Bei uns undenkbar! In Masindi konnten wir für wenig Geld Bleistifte, Buntstifte und Anspitzer erstehen.

15-cache_2430062047.jpg
beim Shoppen in Masindi, Foto: C. Comolli

16-cache_2430062063.jpg
Masindi Richtung Budongo - der falsche Weg!

17-cache_2430062068.jpg
Masindi Richtung Budongo - der falsche Weg!

18-cache_2430062073.jpg
Masindi Richtung Budongo - der falsche Weg!

Am Kichumbanyobo Gate (Southern Gate) des Murchison Falls NP haben wir um 12:15 Uhr unser Permit für zunächst 24 Stunden mit 89.250 UGX pP und einmalig 30.000 UGX für das Fahrzeug (gilt für die komplette Aufenthaltsdauer im Park) entrichtet. Da der Kaniyo Pabidi Forest, wo das Schimpansen Tracking angeboten wird, bereits innerhalb der Nationalparkgrenzen liegt ist die Parkgebühr fällig.

Außerdem habe ich im dortigen Souvenirshop ein paar „dringend benötigte" Dinge erstanden. Einige Postkarten (Briefmarken gab es leider nicht) und zwei Länderflaggen wanderten ins Reisegepäck.

19-cache_2430062094.jpg
Kichumbanyobo Gate (Southern Gate), Murchison Falls NP

4 km weiter bogen wir dann rechts ab zur Budongo Eco Lodge, die ein Doppel- und ein Einzelcottage für uns frei hatten. Kunststück, da wir die einzigen Übernachtungsgäste waren! So mussten wir auch nicht mit dem von La Leona als unpassend bewerteten Hornbill Chalet vorlieb nehmen. Passend zur Lunchtime verpflegten wir uns auf der Restaurantterrasse erst einmal mit einem sehr guten Mahl. Wir werden umschwärmt von wunderschönen, bunten Schmetterlingen, die hier sehr zahlreich vorkommen.

Dieses weiter nördlich gelegene und isolierte Waldareal des Budongo Forest wird Kaniyo Pabidi genannt. Das Budongo Central Forest Reserve, das aus insgesamt vier Blocks besteht, ist mit 825 km² das größte verbliebene Urwaldgebiet Ugandas. Der Budongo Forest ist seit 1932 ein geschützter Regenwald, der direkt an den Murchison Nationalpark angrenzt. Hier leben mehr als 24 Arten kleinerer Säugetiere, davon 9 verschiedene Primatenarten. Mehr als 465 Arten an Bäumen und Sträuchern beheimaten nicht weniger als 359 Vogel- und 289 Schmetterlingsarten. Außerdem ist es die Heimat von ca. 600 Schimpansen. Hier eine recht gute Karte von Budongo und Murchison Falls NP.

Mit Picco wohnten wir Wand an Wand in den sauberen und gemütlichen Cottages Chimpanzee und Butterfly. Unser Cottage verfügt über ein funktionsfähiges Moskitonetz im großen Schlafraum, ein zweckmäßiges, sauberes Bad, sowie über ein Plumsklo. Hier fühlen wir uns wohl. Eine Brise Insektenvernichtungsspray, mit dem wir uns schon in Entebbe eingedeckt haben, kann hier im Wald aber nicht schaden.

20-cache_2430062159.jpg
Budongo Eco Lodge

21-cache_2430062295.jpg
Parkplatz, Budongo Eco Lodge

22-cache_2430062165.jpg
Jochen, Budongo Eco Lodge

23-cache_2430062172.jpg
Picco, Budongo Eco Lodge

24-cache_2430062263.jpg
DoppelCottage Butterfly/Chimpanzee, Budongo Eco Lodge

25-cache_2430062226.jpg
Cottage Chimpanzee, Budongo Eco Lodge

Es ist mal wieder drückend schwül und ich beschließe ein kleines Mittagsschläfchen einzulegen.

Die unterschiedlichen Geräusche hier im Wald sind faszinierend und so ganz anders, wie in der Savanne. Die lauten Schreie wurden später, nach Rücksprache mit den Rangern, als Rufe der Schimpansen bestätigt. Na wunderbar, dann sind sie ja nicht weit weg! Nach kurzem Schlummer werde ich durch ein grandioses Tropengewitter geweckt. Es blitzt, donnert und gießt wie aus Kübeln.

Wir buchen für den morgigen Tag das Schimpansen-Tracking. Um 07:30 Uhr wird eine kurze Einweisung in der Rezeption durch unseren Ranger-Guide stattfinden und gegen 08:00 Uhr wird es dann losgehen. Die Gebühr für das Tracking beträgt 55 US$ pP.

Den restlichen Nachmittag und Abend haben wir mit Smalltalk auf der Veranda des Restaurants verbracht. Wir haben es ganz gemütlich angehen lassen.

26-cache_2430062396.jpg
Budongo Eco Lodge

27-cache_2430062402.jpg
Budongo Eco Lodge

28-cache_2430062415.jpg
Budongo Eco Lodge

29-cache_2430062473.jpg
Budongo Eco Lodge
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Mittwoch, 03.10.2012 Kaniyo Pabidi Forest - Bwana Tembo Safari Camp/Murchison Falls NP

1-cache_2430068899.jpg
Karte Kaniyo Pabidi - Murchison Falls NP Nord, T4Africa

88 km

Nach sehr guter Nacht und ebenso gutem Frühstück erwartet uns Robert, der Ranger-Guide, zur kurzen Einweisung und schon geht es durch ein Desinfektionsbad hinter der Rezeption in den Dschungel.

Robert erklärt uns Fauna und Flora, zeigt uns uralte Mahagoni- und Eisenholzbäume, die hier sehr zahlreich vorkommen, da in diesem Gebiet noch nie abgeholzt wurde. Tote Bäume, die von Würgefeigen komplett umschlungen sind und verschiedene Insektenarten können wir entdecken.

Immer wieder lauscht unser Ranger, ob in der Nähe Rufe der Schimpansen zu hören sind. Und nach einer guten Stunde findet er sie endlich. Hoch oben in den Bäumen werden wir neugierig beobachtet. Auch ein kleines Jungtier tummelt sich in den oberen Etagen des Regenwaldes. Hier treffen wir auch noch auf zwei Touristinnen, die mit einem anderen Führer unterwegs sind.

2-cache_2430097867.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

3-cache_2430097881.jpg
Robert, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

4-cache_2430097892.jpg
Würgefeige, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

Etwas später entdecken wir noch eine große Schimpansenfamilie am Waldboden. Alles in allem ist es sehr dunkel und die Fotoausbeute ist äußerst mager.

Was könnte man im Budongo Forest Reserve noch alles entdecken, wenn man mehr Zeit hätte...Da hier äußerst seltene und interessante Vogelarten heimisch sind, möchte ich gerne noch einmal einige Tage im Busingiro Block verbringen, die Royal Mile erkunden und ganz gezielt nach Vögeln Ausschau halten.

5-cache_2430097912.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

6-cache_2430098003.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

7-cache_2430098095.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

8-cache_2430098145.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

9-cache_2430098272.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

10-cache_2430098388.jpg
Schimpansen-Trekking, Kaniyo Pabidi/Budongo Forest

So sind wir gegen 10:15 Uhr wieder an der Lodge und unterhalten uns noch ein wenig mit den beiden deutschen Touristinnen, die aus Hildesheim stammen (!). Sie haben für die GIZ eine zweiwöchige Konferenz in Kampala organisiert und hatten anschließend noch vier Tage Zeit für Sightseeing.

Wir erhalten den Hinweis, dass es von der Budongo Eco Lodge bis zur Paraa Fähre gute 1,5 Stunden Fahrzeit sind. Tja, da wollen wir uns mal auf den Weg machen. Wir begleichen unsere Rechnung (140 US$ für das Doppelzimmer/Vollpension), verabschieden uns und erreichen gegen 12:30 Uhr den Victoria Nil.

Auch hier gibt es ein Gate der Nationalparkbehörde. Ich kaufe uns gleich für drei weitere Tage ein und erwerbe das Permit für die Paraa-Fähre, die uns in den nördlichen Teil des Murchison Falls Nationalparks befördern soll. Die Fährgebühr beträgt für uns drei und das Auto 26.000 UGX und man könnte damit den ganzen Tag die Fähre nutzen.

Es braut sich schon wieder ein Gewitter zusammen, welches wunderschöne Wolkengebilde in den Himmel und die gegenüberliegende Landschaft zaubert. Der Fährbetrieb ist stündlich zwischen 07.00 und 19:00 Uhr. Mittags (13:00 Uhr) soll es offiziell eine Pause geben, aber wir hatten wohl Glück, das recht viele andere Fahrzeuge um diese Zeit ebenfalls übersetzen wollten.

11-cache_2430098616.jpg
Mäusebussard/Common Buzzard (Buteo buteo), Murchison Falls NP

12-cache_2430098694.jpg
zwischen Kaniyo Pabidi und Paraa, Murchison Falls NP

13-cache_2430098759.jpg
zwischen Kaniyo Pabidi und Paraa, Murchison Falls NP

14-cache_2430098879.jpg
zwischen Kaniyo Pabidi und Paraa, Murchison Falls NP

15-cache_2430104174.jpg
...auch solche Reisegefährte sieht man noch in Afrika

16-cache_2430104295.jpg
Südufer des Victoria-Nils bei Paraa, Murchison Falls NP

17-cache_2430104427.jpg
Kiboko verfolgt uns in Ostafrika!

18-cache_2430105014.jpg
Victoria-Nil bei Paraa, Murchison Falls NP

19-cache_2430104578.jpg
]
Paraa Safari Lodge am Nordufer des Victoria-Nils, MFNP

20-cache_2430105236.jpg
auf der Paraa-Fähre, Murchison Falls NP

21-cache_2430105587.jpg
am Nordufer des Victoria-Nils, Murchison Falls NP

Auf der nördlichen, savannenähnlichen Seite des Nationalparks sichteten wir dann auch die ersten größeren Tiere: Cokes Hartebeest, Elefanten, Oribis und Defassa-Wasserböcke.

22-cache_2430106040.jpg
Defassa-Wasserbock, Murchison Falls NP

23-cache_2430106515.jpg
Cokes Hartebeest, Murchison Falls NP

24-cache_2430106538.jpg
Elefanten, Murchison Falls NP

25-cache_2430106563.jpg
Elefanten, Murchison Falls NP

Für uns ging es jedoch erst einmal zügig gen Norden, da wir uns ja noch um ein Bett für die nächsten zwei Nächte kümmern mussten. Und so verließen wir den Park gegen 15:00 Uhr schon wieder durch das Tangi Gate. Auf der Teerstraße, die Pakwach mit Karuma verbindet sind wir falsch nach links abgebogen und haben so noch eine kurze Stippvisite in Pakwach eingelegt. Belohnt werden wir aber trotzdem. Bereits außerhalb des Nationalparks können wir in der Savanne direkt vor der Nil-Brücke eine größere Elefantenherde mit Jungtieren beobachten.

Die Beschreibung zur neuen Fort Murchison Lodge war etwas uneindeutig... Also, vom Tangi Gate kommend biegt man rechts ab und fährt noch ca. 2,5 km auf der Teerstraße bevor man links (ausgeschildert ist Bwana Tembo Safari Camp) in eine kleine Murramroad abbiegt. Wir beschlossen uns beide Unterkünfte anzuschauen und dann zu entscheiden, wo wir unsere Häupter betten möchten.

26-cache_2430106858.jpg
Karte Umgebung Fort Murchison - Bwana Tembo Camp. Quelle: Google Earth

27-cache_2430107371.jpg
Hinweisschild an der Teerstraße Pakwach - Karuma

28-cache_2430107420.jpg

Auf der Piste sind dann noch einmal ca. 3 km bis zum Bwana Tembo Camp zurückzulegen, das zwei italienischen Brüdern gehört. Franco, der farbige Rezeptionist begrüßte uns herzlich. Sein Boss Davide ist gerade mit Gästen auf Game Drive im Park und so zeigte uns Franco ein Cottage und ein Zelt.

Beide sind mit eigenem Bad ausgestattet, die Chalets liegen jedoch in der ersten Reihe mit Blick auf den Albert-Nil und die Bäder der Chalets sind kleiner, wie die der Zelte, die wiederum genügend Abstand zu den Nachbarzelten bieten.

Da die Zelte versetzt und höher am Hang aufgebaut sind, haben auch sie einen traumhaften Blick über den Nil, allerdings keine Mositionetz im Zelt. Unterkunft im Zelt kostet 80 US$ pP FB, die Chalets kosten 90 US$ pP FB.

Wir sind ganz angetan, möchten aber trotzdem erst noch die neue Fort Murchison Lodge von Nature Lodges anschauen, die in ca. 1 km nördlicher Entfernung weiter unten am Nil liegt. Auf jeden Fall wären noch zwei Zelte für uns frei.

29-cache_2430107563.jpg
Bwana Tembo Safari Camp, nördl. des MFNP

Im Fort Murchison zeigt uns der ebenfalls farbige Manager zunächst die grandiose, großzügige Dachterrasse, von der man einen fantastischen Blick auf den Nil hat. Hier kann man wunderbar seinen abendlichen Sundowner genießen (ich würde wohl - ob der Nähe zum Nil – zusätzlich von den Moskitos angezapft werden).

Die im arabischen Stil gemauerten Zimmer sehen sehr ansprechend aus und verfügen über jede Menge kleine Fenster, die mit Moskitogaze versehen sind. So kann man nachts herrlich durchlüften, denn im Moment beträgt die Außentemperatur mal wieder 33° bei über 90% Luftfeuchtigkeit und unser Schweiß läuft in Strömen.

Die Zelte des Forts stehen etwas abseits, sind auch sehr schön ausgestattet, verfügen jedoch über kein Ensuite-Bad. Die Sanitäranlagen muss man sich hier mit den Bewohnern der Campsite teilen, die gleich anschließt. An den Außen- bzw. Gartenanlagen der neuen Lodge wird noch eifrig gearbeitet.

Die Kosten für ein Doppelzimmer betragen 75 US$ pP FB, ein Double-Tent kostet 45 US$ pP FB. Das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich sehr gut! Für Camper ist m. E. Fort Murchison ideal. So kann man seine Einkäufe in Pakwach erledigen nachdem man den Park verlassen hat, bzw. kann auch das Restaurant der Lodge nutzen.

Wir entschieden uns kurzerhand für die Zelte im Bwana Tembo Camp.

30-cache_2430111584.jpg
Thatched Tents, Fort Murchison

Mittlerweile fängt es an zu donnern und die ersten Tropfen fallen. Mit herzlichem Dank verabschiedeten wir uns vom netten Stuff im Fort Murchsion und kehrten zum Bwana Tembo Camp zurück. Franco freute sich sehr über unsere Rückkehr. Während wir einen kühlen Drink im Restaurant genießen, werden unsere Zelte hergerichtet. Ab und zu sollen im Camp Elefanten vorbei (deshalb auch der Name des Camps) schauen. Wir hatten jedoch leider nicht das Vergnügen.

Gegen 20:00 Uhr wurde das italienische 3-Gang-Menü aufgetischt. Jochen guckte sparsam, da die Portionen recht übersichtlich waren. Pasta – aber sehr gut! Der Hauptgang bestand aus Scaloppine mit Gemüse. Nur leider war kein Nachschlag möglich. Das ist eben ein Nachteil, wenn man ohne Reservierung anreist.

31-cache_2430111606.jpg
Gewitterstimmung über dem Albert-Nil, Fort Murchison

32-cache_2430111669.jpg
Sonnenuntergangsstimmung, Bwana Tembo Safari Camp
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Donnerstag, 04.10.2012 Game Drive/Murchison Falls NP

1-cache_2430130192.jpg
Karte Game Tracks Murchison Falls NP, T4 Africa

In der Nacht werde ich gegen 02:00 Uhr von einem gewaltigen Tropengewitter geweckt. Es blitzt im Sekundentakt. Wenigstens übertönte das Donnern die laute Partymusik aus Richtung Fluss! Gegen 07.00 Uhr brechen wir mit Lunchboxes bewaffnet zum geplanten ganztägigen Game Drive in den Nationalpark auf.

Wir nehmen zuerst den Queen´s Track und von dort den Albert Track. Belohnt werden wir mit einer grandiosen Landschaft. Vor allem die Uganda Kobs bilden einen schönen Kontrast im grünen Savannengras. Im Hintergrund sehen wir den Lake Albert und die Blue Mountains.

2-cache_2430130484.jpg
Zufahrt zum Tangi Gate, Murchison Falls NP

3-cache_2430130521.jpg
Tangi Gate, Murchison Falls NP

4-cache_2430130553.jpg
Tangi Gate, Murchison Falls NP

5-cache_2430130560.jpg
Tangi Gate, Murchison Falls NP

6-cache_2430130574.jpg
Murchison Falls NP

7-cache_2430130892.jpg
Rothschildgiraffe, MFNP

8-cache_2430130909.jpg
bis zu den Game Tracks sind es von der Paraa Lodge auch 20 km!

9-cache_2430131003.jpg
Büffel, Murchsion Falls NP

10-cache_2430131027.jpg
Murchison Falls NP

11-cache_2430131051.jpg
Rothschildgiraffe, Murchison Falls NP

12-cache_2430131065.jpg
Uganda Kobs, Murchison Falls NP

13-cache_2430131180.jpg
Uganda Kobs, Murchison Falls NP

14-cache_2430131676.jpg
Oribi, Murchison Falls NP

15-cache_2430131786.jpg
im Hintergrund der Lake Albert und die Blue Montains, Murchison Falls NP

16-cache_2430131922.jpg
Murchison Falls NP

Bedingt durch die Wilderei im vergangenen Jahrhundert stellen auch wir schnell fest, dass sich die Artenvielfalt nicht mit der kenianischer oder tansanischer Parks vergleichen lässt. Größere Bestände an Antilopen bilden die Uganda Kobs, Oribis, Cokes Hartebeest und Defassa-Wasserböcke. Sitagungas, Riedböcke und Buschböcke haben wir hier nicht sichten können, kommen aber wohl vor. Außerdem sind hier die seltenen Rothschild-Giraffen heimisch, die wir auch schon am Lake Nakuru in Kenia besucht haben. Büffel, Elefanten, Warzenschweine und Hippos sind ebenfalls zahlreich im nördlichen Teil des Parks vertreten. Löwen, Leoparden und Hyänen hielten sich vor uns verborgen. Dafür durften wir aber zum ersten Mal die rötlichen Husarenaffen/Patas Monkeys in Augenschein nehmen. Mehr als 420 verschiedene Vogelarten lassen das Herz eines jeden Birders höher schlagen. Wir waren heute erfolgreich mit Scharlachspinten, Kronenkranichen (dem Nationalvogel Ugandas), Spornkiebitzen, Senegalkiebitzen, Feuerwebern, Sattelstörchen und Kuhreihern.

17-cache_2430132063.jpg
Elefanten, Queen´s Track, Murchison Falls NP

18-cache_2430132165.jpg
Cokes Hartebeest, Murchison Falls NP

19-cache_2430132081.jpg
Cokes Hartebeest, Murchison Falls NP

20-cache_2430132181.jpg
Defassa Wasserbock, Murchison Falls NP

21-cache_2430132197.jpg
Scharlachspint/Northern carmine Bee-eater (Merops nubicus), Murchison Falls NP

22-cache_2430132243.jpg
Queen´s Track, Murchison Falls NP

23-cache_2430132256.jpg
Abzweig Queen´s Track - Albert Track, Murchison Falls NP

24-cache_2430132269.jpg
Defassa Wasserböcke, Albert Track, Murchison Falls NP

25-cache_2430132293.jpg
Leberwurst-Baum, Albert Track, Murchison Falls NP

26-cache_2430132348.jpg
Albert Track, Murchison Falls NP

27-cache_2430132587.jpg
Uganda Kobs, Albert Track, Murchison Falls NP

28-cache_2430132645.jpg
Lake Albert, Albert Track, Murchison Falls NP

29-cache_2430132881.jpg
Cokes Hartesbeest, Albert Track, Murchison Falls NP

30-cache_2430132922.jpg
Cokes Hartesbeest, Albert Track, Murchison Falls NP

31-cache_2430133011.jpg
Albert Track, Murchison Falls NP

32-cache_2430133056.jpg
Grauhals-Kronenkraniche / Grey Crowned-Crane (Balearica regulorum), Albert Track, MF NP

33-cache_2430133113.jpg
Feuerweber/Northern Red Bishop (Euplectes franciscanus), Murchison Falls NP

Im Jahr 2006 bestätigte Uganda das Vorkommen von riesigen kommerziell nutzbaren Erdölreserven rund um den Lake Albert entlang der westlichen Grenze. Seitdem konnten Geologen mindestens zwei Milliarden Barrel nachweisen.

Obwohl nur etwa 25 Prozent der Region erforscht sind, legen einige Berichte nahe, dass es durchaus dreimal so viel sein könnte. Das wäre genug, um Uganda zu einem wichtigen Akteur in der afrikanischen Ölindustrie werden zu lassen.
Quelle und weiterlesen...

Leider haben die Oil-Companies auch den Murchison Falls NP erreicht. Dies war jedoch (noch) der einzige Bohrturm, den wir gesehen haben. Aber das hohe Schwerverkehrsaufkommen ist auffällig.

34-cache_2430133181.jpg
Ölförderturm beim Pakuba Airfield, Murchison Falls NP

35-cache_2430135789.jpg
Husarenaffen/Patas Monkeys, Murchison Falls NP

Da unser Fahrer Jochen vernünftiges Essen benötigt, suchen wir gegen Mittag die Paraa Safari Lodge auf. Wir machen es uns im Poolbereich gemütlich. Die dortige Snackkarte ist ausreichend. Auf ein gemeinsames Set-Menue mit Schicki-Micki-Touris haben wir keine Lust! Der ungesüsste Maracuja-Saft und das Essen ist jedenfalls einen Besuch am Pool wert.

36-cache_2430135981.jpg
Paraa Safari Lodge, Blick auf den Victoria-Nil, Murchison Falls NP

37-cache_2430135863.jpg
Paraa Safari Lodge, Murchison Falls NP

38-cache_2430136457.jpg
Siedleragame (Agama agama), Paraa Safari Lodge

Punkt 15:00 Uhr starten wir bei drückender Hitze und wählen diesmal den Victoria Track mit Ziel „Delta Point". Ich hatte mir darunter vorgestellt, dass man ev. sehen kann, wie hier der Victoria-Nil in den Lake Albert fließt. Fehlanzeige! Außer einem Hinweisstein ist nichts Spektakuläres auszumachen.

39-cache_2430136468.jpg
Rothschildgiraffen, Murchsion Falls NP

40-cache_2430136474.jpg
Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

41-cache_2430136492.jpg
Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

42-cache_2430136486.jpg
anlandiges Hippo auf dem Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

43-cache_2430136544.jpg
Blue Mountains, Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

44-cache_2430136551.jpg
Delta Point, Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

Allerdings können wir etwas weiter nördlich riesige Büffelherden und große Gruppen Rothschildgiraffen ausmachen. An der Seeseite tummeln sich die Hippofamilien. Ein ganz wunderbares Fleckchen Erde ist das und wir beschließen hier eine kleine Pause einzulegen und von unserem italienischen Lunchpaket (Maccheroni) zu naschen.

Der Albert Track, parallel zum Seeufer, gewährt immer wieder schöne Ausblicke auf die fantastische Wasserlandschaft.

45-cache_2430136600.jpg
Lake Albert, Murchsion Falls NP

46-cache_2430136611.jpg
Lake Albert, Murchsion Falls NP

47-cache_2430136620.jpg
Büffel, Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

48-cache_2430136793.jpg
Büffel, Victoria Nile Track, Murchsion Falls NP

49-cache_2430136824.jpg
Sattelstorch/Saddle-billed Stork (Ephippiorhynchus senegalensis), MF NP

50-cache_2430136841.jpg
Rothschildgiraffen und Büffel, Murchison Falls NP

51-cache_2430136848.jpg
Rothschildgiraffen, Murchison Falls NP

52-cache_2430136863.jpg
Rothschildgiraffen, Murchison Falls NP

53-cache_2430136932.jpg
Oribis, Victoria Nile Track, Murchison Falls NP

54-cache_2430136937.jpg
Rothschildgiraffe, Murchison Falls NP

55-cache_2430136965.jpg
Grauhals-Kronenkranich / Grey Crowned-Crane (Balearica regulorum), Albert Track, MF NP

Wir müssen uns aber nun sputen, da um 19:00 Uhr "abgeschlossen" wird. Von hier sind es noch 38 km bis zum Tangi Gate, Jochen wirft den Turbo ein und die Antilopen flüchten entsetzt mal nach links, mal nach rechts. Punkt 18:50 Uhr checken wir nach kurzem, freundlichen Small Talk am Gate aus.

Zum Dank gab´s in Camp eine erfrischende Dusche und um 20.00 Uhr saßen wir bei immer noch 28° beim Dinner. Jochen schaute wieder etwas sparsam, dabei hätte er heute von der Vorspeise Lasagne Nachschlag erhalten können... Uganda ist definitiv ein Land, in welchem sich Vegetarier wohlfühlen können.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Freitag, 05.10.2012 Game Drive und Delta-Boat-Cruise, Murchison Falls NP

Bild
Blick vom Bwana Tembo Camp über den Albert-Nil Richtung Pakwach

Bild
Graufalke / Grey kestrel (Falco ardosiaceus), MFNP

Bild
Pakuba Track, Murchison Falls NP

Bild
Pakuba Lodge Ruins, Murchison Falls NP

Wir schauen uns die Ruine der Pakuba Lodge an. Die drei Lodges Paraa, Chobe und Pakuba wurden von Rebellen/Plünderern in den späten achtziger Jahren zerstört. Bis vor wenigen Jahren hat es im nördlichen Teil des Nationalparks immer wieder bewaffnete Überfälle gegeben. Teilweise wurde dieses Gebiet komplett gesperrt. All dies ist aber nun Vergangenheit. Die Paraa Safari Lodge und seit 2010 auch die Chobe Safari Lodge sind wieder aufgebaut. Lediglich die Ruinen der Pakuba Lodge geben sich noch dem Dornröschenschlaf hin. Allerdings entsteht direkt daneben ein neues Camp mit grandiosem Blick auf den Albert-Nil. Die Bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten. Es entstehen viele grasdeckte Chalets, die um ein großes Hauptgebäude gruppiert sind.

Meines Erachtens könnte dies der best place für Übernachtung im Park werden, da er direkt in der Game Track Area liegt und so die weiten Anfahrtswege von den etablierten Lodges vermieden werden können. Lassen wir uns also überraschen, was hier so in den nächsten Jahren im touristischen Bereich passiert.

Bild
neue Pakuba Lodge, Murchison Falls NP

Bild
Pakuba Track, Murchison Falls NP

Am weiteren Pakuba Track sichten einen Gaukler, einen Graubürzelsinghabicht und einen Graumantelwürger. Elefanten und Blutschnabelweber werden dann wieder am Albert Track gesichtet. Die Vogelwelt ist eine Pracht!

Auf dem Queen´s Track halten wir am Uferbereich noch einmal an und sagen bei den großen Hippofamilien guten Tag. Die Büffel von gestern sind auch noch da und eine Großfamilie Husarenaffen emigriert von einem Baum zum nächsten.

Bild
Gaukler/Bateleur (Terathopius ecaudatus), Pakuba Track, Murchison Falls NP

Bild
Graumantelwürger / Grey-backed Fiscal Shrike (Lanius excubitoroides), Pakuba Track, Murchison Falls NP

Bild
Graubürzel-Singhabicht/Dark Chanting-Goshawk (Melierax metabates), Pakuba Track, MF NP

Bild
Lake Albert, Albert Track, Murchison Falls NP

Bild
Blutschnabelweber/Red-billed Quelea (Quelea quelea), Murchison Falls NP

Bild
Silberreiher / Great White Egret (Ardea alba alba), Albert Track, MF NP

Bild
Witwenpfeifgans / White-faced Duck (Dendrocygna viduata), Albert Track, MF NP

Bild
Feuerweber/Northern Red Bishop (Euplectes franciscanus), Murchison Falls NP

Bild
Picco und Jochen am Hippo Pool, Lake Albert, Queen´s Track, MFNP

Bild
am Hippo Pool, Lake Albert, Queen´s Track, MFNP

Bild
Hippo Pool, Lake Albert, Queen´s Track, MFNP

Bild
Büffel, Queen´s Track, MFNP

Bild
Husarenaffen / Patas Monkeys, Queen´s Track, Murchison Falls NP

Bild
Husarenaffen / Patas Monkeys, Queen´s Track, Murchison Falls NP

Bild
Cokes Hartebeest, Queen´s Track, Murchison Falls NP

Bild
Sudanhornrabe/Abyssinian Ground-Hornbill (Bucorvus abyssinicus), Queen´s Track, MF NP

Da unser Auto auch mal wieder dringend Nahrung benötigt, wählen wir den Queen´s Track für die Fahrt Richtung Tankstelle an der Paraa Safari Lodge. Unterwegs sehen wir zwei bewaffnete Ranger (?) in der prallen Mittagssonne, die zu Fuß Richtung Pakuba Airfield ziehen. Wir spenden ihnen eine Flasche Wasser und sehen wenig später ein totes Hartebeest am Wegrand liegen. Die Drahtschlinge, die sich um das rechte Hinterbein zugezogen hat, lässt auf Wilderei schließen. Gestern lag das Tier jedoch noch nicht an diesem Ort. Hoffen wir mal, dass wir nicht Wilderern mit Wasser ausgeholfen haben!

Nun müssen wir uns aber mal wieder sputen, damit wir die 12:00 Uhr-Fähre erreichen. Um an der Paraa-Tankestelle Nachschub zu erhalten, muss man erst oben an der Rezeption der Lodge bezahlen und dann den Tankgutschein an der Filling Station einlösen. Damit es schneller geht, wird Picco schon einmal die Fährgebühren begleichen. Jochen wundert sich noch, warum er vor Betreten der Lodge einer Hochsicherheitskontrolle mit Leibesvisitation unterzogen wird. Sein metallener, runder Taschenaschenbecher stößt auf Verwirrung. Erst nachdem Jochen erklärte, zu welchem Zweck er dient und dass er niemals Zigarettenkippen einfach in die Landschaft werfen würde, erntete er ungläubiges Staunen aber auch ein breites Lächeln.

Bild
verendetes Cokes Hartebeest, Queen´s Track, MF NP

Bild
Uganda Kob, Murchison Falls NP

Wir haben mit der Tankerei kurz vor 12:00 Uhr dann endlich Glück, Picco hatte keines, denn wir fuhren das Permit für den Park spazieren, welches vorgelegt werden muss, um die Überfahrt lösen zu können. Aber auch das haben wir dann noch zeitnah hinbekommen.

Wieder angekommen auf der südlichen Nationalparkseite haben wir unser Permit (das bis 12:30 Uhr gilt) erst mal nicht verlängert und sind rechts abgebogen Richtung Murchison River/Nile Safari Lodge. Am Bugungu Gate wurden wir bei der Ausfahrt aus dem Park nicht kontrolliert. Rechterhand fahren wir nach 7,7 km ab Paraa Ferry in die Pad zur neuen Murchison River Lodge, die von einem jungen amerikanischen Päarchen erbaut wurde, die sich auf diesem traumhaft schönen Flecken Erde ihre Existenz sichern.

Bild
Paraa-Fähre am Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
auf der Paraa-Fähre am Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Murchison River Lodge, Bugungu Wildlife Reserve

Bild
Victoria-Nil, Murchison River Lodge, Bugungu Wildlife Reserve

Bild
Murchison River Lodge, Bugungu Wildlife Reserve

Auch hier haben wir Glück und erhalten drei freie Betten für die nächsten zwei Nächte. Allerdings ist Picco so nett und überlässt uns das River View Tent No. 8 ganz am Ende. Picco erhält für die erste Nacht ein Lazy Tent mir Gemeinschaftssanitäranlagen im zentralen Bereich der Lodge und ab der zweiten Nacht dann das River Tent No. 7.

Wir vertilgen erst einmal in der Boma unsere leckeren Lunchpakete vom Bwana Tembo Camp, gönnen uns einige kühle Drinks, während die Zelte für uns hergerichtet werden.

Bei Cara, der amerikanischen Besitzerin erkundige ich mich nach einer privaten, individuellen Bootstour. Wir buchen ein kleines Boot (eigentlich eine Halbtagestour) bei Wild Frontiers für 250 US$. Nach den Erfahrungen auf den großen Touribooten am Chobe war es mir den Preis wert! Gegen 15.30 Uhr sollen wir direkt am Anleger der Lodge abgeholt werden.

Wir beziehen noch rasch unsere Zelte. Das River View Tent No. 8 ist das letzte in der Reihe der nur drei River View Tents. Es verfügt über ein Moskitonetz, und hinter dem Zelt über ein abgeschirmtes Outdoorbad mit Porta Poti Toilette, die aber jeden Morgen geleert wird. Hier fühlen wir uns wohl.
Für andere Befindlichkeiten gäbe es aber noch die Chalets im zentralen Bereich. Leider aber nicht mit Nilblick!

Punkt 15:30 Uhr erwartet uns Stanley, unser Bootsführer am Steg. Da wir bei Wild Frontiers und nicht bei UWA gebucht haben ersparen wir uns die Nationalparkgebühr von 3 x 35 US$ und hoffen, dass wir nicht kontrolliert werden.

Bild
Picco und Jochen, Murchison River Lodge, Bugungu Wildlife Reserve

Bild
Bootstour Richtung Nildelta, Murchison Falls NP

Bild
Stanley, Picco, Marina, Bootstour Richtung Nildelta, Murchison Falls NP

Bild
Goliathreiher / Giant Heron (Ardea goliath), Bootstour Richtung Nildelta, Murchison Falls NP

Man tut der Fahrtwind gut! Es ist nämlich schon wieder brüllheiß! Wir sichten Unmengen von Graufischern, mehrere Goliathreiher, Schreiseeadler, einen jungen Felsenpython, Hippos, aber leider keinen Schuhschnabelstorch. Stanley hat alle ihm bekannten Spots abgefahren. Dafür finde ich die Landschaft mit den fantastischen Spiegelungen der Wolken im Nil einfach grandios.

Bild
Bootstour auf dem Victoria Nile, Murchison Falls NP

Bild
Bootstour auf dem Victoria Nile, Murchison Falls NP

Bild
Goliathreiher / Giant Heron (Ardea goliath), Bootstour Richtung Nildelta, Murchison Falls NP

Bild
Colobusaffe, Bootstour Richtung Nildelta, Murchison Falls NP

Bild
junger Zentralafrikanischer Felsenpython (Python sebae), Victoria-Nil, MF NP

Bild
junger Zentralafrikanischer Felsenpython (Python sebae), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Graufischer/Pied Kingfisher (Ceryle rudis), Victoria Nile, MF NP

Bild
Bootstour auf dem Victoria-Nil Richtung Delta, Murchison Falls NP

Bild
Bootstour auf dem Victoria-Nil Richtung Delta, Murchison Falls NP

Bild
Purpurreiher / Purple Heron (Ardea purpurea), Bootstour Richtung Nildelta, Murchison Falls NP

Bild
Mönchskuckuck / Blue-headed Coucal (Centropus monachus), Victoria-Nil Richtung Delta, Murchison Falls NP

Bild
Jochen, Stanley, Picco, Victoria-Nil Richtung Delta, Murchison Falls NP

Bild
Bootstour auf dem Victoria-Nil Richtung Delta, Murchison Falls NP

Bild
Hippos, Victoria-Nil Richtung Delta, Murchison Falls NP

Bild
Lake Albert

Bild
Bootstour auf dem Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Stanley, Picco, Bootstour auf dem Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Bootstour auf dem Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Auf dem Rückweg unternehmen wir noch einen kleinen Landgang in der Nähe des Delta Points. Ich glaube, die Männer waren enttäuscht, denn außer vielen verschiedenen Wasservögeln war kein Großwild zu sehen.
Mit Stanley vereinbarten wir, ebenfalls als private Bootstour, die Abholung am nächsten Morgen um 08.00 Uhr. Dann soll´s Richtung Murchison Fälle gehen. Die Tour wird 150 US$ kosten.

In der Lodge wird um 20:00 Uhr das Dinner serviert. Wir dürfen uns auf Beefstew zum Hauptgang freuen. Die Freude währte leider nur kurz, denn das Beef beschränkte sich auf zwei klitzekleine Bröckchen Fleisch im Stew!
Gegen 22:00 Uhr gehen wir mit Hippogegrunze zu Bett und genießen die Geräuschkulisse der afrikanischen Nacht.

Bild
Blue Mountains

Bild
Nil Safari Lodge

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Samstag, 06.10.2012 Bootstour Murchison Falls - Bugungu WR

Nächtens um 02.00 Uhr genehmige ich mir vor dem Zelt eine Galavorstellung des Tropengewitters. Die zuckenden Blitze faszinieren mich! Trotzdem schlüpfe ich noch einmal ins kuschelige Bett, bis dann doch gegen 06:00 Uhr der Wecker Alarm schlägt! Nach dem Frühstück, Stanley ist afrikanisch überpünktlich um 07:45 Uhr zur Stelle, starten wir zur Bootstour den Victoria-Nil hinauf Richtung Murchison Falls.

Ach ja, Stanley eröffnete uns, dass in der gegenüberliegenden Paraa Safari Lodge der Ausnahmezustand herrscht. Willie und Kate sind anlässlich des 50. Unabhängigkeitstages in Uganda und residieren im Queen´s Cottage der Lodge! O.k., schauen wir also keine Tiere, sondern William und Kate. Das erklärt auch Jochens Leibesvisitation am Vortag in der Paraa Lodge...

Stromaufwärts ist es sehr viel wildreicher und die Tiere haben eine geringere Fluchtdistanz. Ergo scheint hier auch mehr Bootstourismus statt zu finden.

Wir sichten viele Wasserböcke, Büffel, große Hippofamilien, einige Krokodile (aber nicht wie gewünscht die 6-Meter-Exemplare) und einen Eli.

Bild
Morgenstimmung am Victoria-Nil, Murchison River Lodge

Bild
Graufischer/Pied Kingfisher (Ceryle rudis), Bootstour a. d. Victoria-Nil Richtung Murchison Falls

Bild
Pavin, Bootstour a. d. Victoria-Nil Richtung Murchison Falls

Bild
Schreiseeadler/ African Fish-Eagle (Haliaeetus vocifer), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Goliathreiher / Giant Heron (Ardea goliath), Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Schreiseeadler/ African Fish-Eagle (Haliaeetus vocifer), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Hippos, Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Defassa-Wasserböcke, Victoria-Nil, MF NP

Am Anleger der Paraa Ferry stoppt Stanley, um vermutlich unsere US-Dollars abzugeben. Permit für den Park haben wir übrigens wieder unterschlagen...

Ich nutze die Zeit, um mich mit der im Wüstenschiff-Forum empfohlenen Anti-Tsetse-Sonnenschutz-Allzweckwaffe mit Beta-Carotin (!) einzuschmieren. Ähm, Picco, ich musste das Foto etwas zuschneiden. Du hast mir in den Ausschnitt fotografiert...

Auf der Höhe der Paraa Lodge sehen wir dann ein vollgepacktes Safarifahrzeug mit Eskorte. Das könnten Willie und Kate sein!

Bild
Paraa, Anlegestelle

Bild
Anti-Tsetse-Sonnenschutz-Allzweckwaffe mit Beta-Carotin, Foto: C. Comolli

Bild
Willie und Kate mit Entourage??? Paraa

Bild
Queen's Cottage der Paraa Safari Lodge

Bild
Hollywood lässt auch grüßen... Paraa

Bild
Wasserhyazinthe, Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Stanley bringt uns zu einer Bienenfresser-Kolonie und ein Päarchen sitzt artig und ausgiebig Modell für uns. Wunderschöne, farbenprächtige Gesellen sind das. Für mich hat sich die Tour jetzt schon gelohnt! Als Zugabe gibt es noch einen Giant Kingfisher, einige wunderschöne Kuhreiher, einen Graureiher und als Highlight den Malachite Kingfisher. Grandios und sensationell!

Bild
Stanley, Victoria-Nil Richtung Murchison Falls

Bild
Sattelstorch/Saddle-billed Stork (Ephippiorhynchus senegalensis, Victoria-Nil, MF NP

Bild
Wasserhyazinthen, Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Graureiher / Grey Heron (Ardea cinerea), Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Kuhreiher / Cattle Egret (Bubulcus ibis), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Schlangenhalsvogel / African Darter (Anhinga rufa) und Nimmersatt / Yellow-billed Stork (Mycteria ibis), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Seidenreiher / Little Egret (Egretta garzetta), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Krokodil, Victoria-Nil, Murchison Falls NP

Bild
Haubenzwergfischer / Malachite Kingfisher (Alcedo cristata), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Büffel, Victoria-Nil, MF NP

Bild
Schreiseeadler/ African Fish-Eagle (Haliaeetus vocifer), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Rotkehlspint / Red-throated Bee-eater (Merops bulocki), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Rotkehlspint / Red-throated Bee-eater (Merops bulocki), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Rotkehlspint / Red-throated Bee-eater (Merops bulocki), Victoria-Nil, MF NP

Nun ja, die Fälle: Also ganz ehrlich, nach den Victoria-Fällen letztes Jahr und insgesamt fünf verschiedenen Wasserfällen in Kenia hauen mich die Murchison Falls gerade nicht vom Hocker. Kann es sein, dass ich zu anspruchsvoll werde? Stumpfe ich ab? Oder gibt es einfach spannendere Dinge wie Wasserfälle? Ja, ev. noch Picco, außerhalb des Bootes auf der Suche nach den großen Nil-Krokodilen... Leider lieferte er nicht die gewünschte Show.

Bild
Riesenfischer / Giant Kingfisher (Megaceryle maxima), Victoria-Nil, MF NP

Bild
Bootstour auf dem Victoria-Nil, MF NP

Bild
Murchison Falls

Bild
schaumgekrönter Landgang bei den Murchison Falls, Foto: C. Comolli

Stanley landete in der Nähe der Murchison Falls an und wir gingen ca. 30 Minuten Richtung Top of the Falls. Es würde immer wärmer und schwüler und ich denke wehmütig an Botswana im afrikanischen Winter...
Den Gipfelsturm haben wir deshalb Picco, als Everest erfahrenen Hiker überlassen. Wegen des fehlenden Permits haben auch er und Stanley unterhalb des Rangerpostens kehrt gemacht.

Bild
Richtung Top of the Falls, Murchison Falls, Foto: C. Comolli

Bild
Richtung Top of the Falls, Murchison Falls

Bild
Rotkehlspint-Kolonie, Murchison Falls NP

Auf Höhe Paraa entdeckten wir dann endlich Willie und Kate in einem kleinen, gelben Ausflugsboot...

In rasender Fahrt ging es an den Hippos vorbei zurück zur Lodge (wir waren dankbar für den kühlenden Fahrtwind), die wir kurz vor 12:00 Uhr wieder erreichten. Da wir zeitlich den gestrigen, teuren Halbtagestrip nicht richtig ausnutzen konnten, hat Stanley heute eine Stunde dran gehängt. Herzlichen Dank dafür! Die Kosten für ein privates kleines Boot (6 Stunden) betrugen 2011 am Chobe nur ca. 152 €. Das ist hier doch eine ganze Ecke teurer. Möglicherweise würde mehr Konkurrenz die Preise drücken, allerdings muss man sich dieses Naturerlebnis bislang auch nur mit wenigen anderen Touribooten teilen. Lohnenswert sind die privaten Touren auf jeden Fall, denn viele Vögel hätten wir auf dem großen Touri-Dampfer nicht so ausführlich fotografieren können.

Den Nachmittag verbrachten wir relaxend in der Murchison River Lodge...

... bis die Armee/Polizei anrückte, um das Lodgegelände in Augenschein zu nehmen. Wie schon erwähnt, Mitglieder der königlichen Familie sind im Park!

Bild
Willie und Kate?

Bild
Abendstimmung am Victoria-Nil, Murchison River Lodge

Bild
Abendstimmung am Victoria-Nil, Murchison River Lodge

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Kuno
Beiträge: 9586
Registriert: 03.05.2006 09:21
Wohnort: Dort wo andere Ferien machen.

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Kuno »

Sehr eindruecklich, was ihr da alles gesehen habt - und sehr schoen berichtet und fotografiert. Vielen Dank dafuer :-)

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

@Kuno,

Danke für das positive Feedback. Dann will ich mal weiterschreiben...

Sonntag, 07.10.2012 Bugungu WR - Toro Babies Home - Fort Portal

Bild
Karte Murchison River Lodge - Hoima, T4Africa

371 km

Da für die Durchfahrt Richtung Masindi/Hoima durch den Murchison Falls NP pro Person 35 US$ Permit fällig gewesen wären, haben auch wir uns entschieden die zeitkostende Variante über die Murramroad durch das Bungungu Wildlife Reserve zu nehmen und starten um 06:50 Uhr.

Die Route führt zunächst Richtung Wanseko auf den Lake Albert zu und von dort parallel zum See über Bulisa und Biso. Die Landschaft ist wunderschön und die Piste recht gut befahrbar, was auch dem trockenen Wetter in diesem Oktober zu danken ist. Viel Regen hat es seit Mitte September diesen Jahres nicht gegeben.

Nahezu alles transportieren die Menschen hier auf dem Kopf oder auf Fahrrad und Boda Boda (Moped). Rechts und links winken die Kinder und rufen begeistert: "Mzungu, Mzungu"! Wir winken natürlich ebenso begeistert zurück!

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Richtung Wanseko, Bugungu Game Reserve

Bild
Höhlenweihe / African Harrier-Hawk (Polyboroides typus), Wanseko, Bugungu GR

Bild
Wanseko

Bild
Wanseko

Bild
Schopfadler /Long-crested Eagle (Lophaetus occipitalis), Wanseko, Bugungu GR

Hinter Bukimi windet sich die Piste das Albertine Rift bis auf ca. 1000 Meter ü. NN hinauf. Das Albertine Rift ist der Beginn des Zentralafrikanischen Grabenbruchs bzw. des Western Great Valley und zieht sich durch Uganda, über die DR Kongo, Ruanda, Burundi bevor es sich in Tansania wieder mit dem östlichen Arm des Great Rift Valley vereinigt. Seine Ausdehnung reicht vom nördlichen Ende des Lake Alberts bis zum südlichen Ende des Tanganjikasees. Somit ist Tansania das einzige afrikanische Land, das sowohl vom zentralafrikanischen wie auch vom ostafrikanischen Grabenbruch durchzogen ist.

Bild
im Hintergrund das Albertine Rift, zwischen Bulisa und Biso

Bild
Albertine Rift, zwischen Bulisa und Biso

Wir freuen uns, dass plötzlich die Straße wieder geteert ist, sind jedoch skeptisch, denn in Afrika reicht der Teer oft nur für die steilsten Stellen. Und natürlich haben wir uns wieder zu früh gefreut. Die Murramroad hat uns recht schnell wieder. In der Höhe stoppen wir und genießen die Ausblicke in das Rift Valley und über den Lake Albert.

Ab Biso vertrauen wir auf unser Nüvi und wählen den direkten Weg über Kigorokya nach Hoima. Möglicherweise war das ein Fehler, denn für die üble 46 km lange Rüttelpiste haben wir gut zwei Stunden gebraucht! Da die Piste von Biso nach Masindi in besserem Zustand sein soll, würden wir beim nächsten Mal diese benutzen, denn von Masindi Richtung Hoima ist die Straße geteert und gutes Vorankommen garantiert.

Bild
endlich wieder Teer unter den Reifen..., zwischen Bulisa und Biso

Bild
Blick in den Grabenbruch, im Hintergrund der Lake Albert

Bild
Blick in den Grabenbruch, im Hintergrund der Lake Albert

Bild
zwischen Bulisa und Biso

Bild
zwischen Bulisa und Biso

Bild
World Vision engagiert sich in Bulisa

Bild
zwischen Biso und Hoima

Bild
große Wäsche am Bachlauf, zwischen Biso und Hoima

Bild
zwischen Biso und Hoima

Bild
ein herrliches Fleckchen Erde! zwischen Biso und Hoima

Bild
zwischen Biso und Hoima

Bild
Kinder beim Trinkwasserholen, zwischen Biso und Hoima

Bild
eine Kirche in Bau, zwischen Biso und Hoima

Bild
zwischen Biso und Hoima

Wir erreichen Hoima gegen 10.30 Uhr. Für die 132 km bis Hoima benötigten wir insgesamt ohne größere Pause 3,5 Stunden! Wir tanken und stocken unsere Geldvorräte mit 3 x 500.000 UGX bei der Barclays Bank auf.

Eine Stunde später verlassen wir Hoima Richtung Fort Portal. Wir müssen uns sputen, denn am Himmel braut sich schon wieder ein Unwetter zusammen. Diese Piste ist sehr lang und verwandelt sich bei Regen in Schmierseife.

Bild
Karte Hoima - Fort Portal, T4Africa

Ungefähr 40 km vor dem Abzweig auf die Teerstraße Kampala - Fort Portal fing es dann heftiger an zu regnen. Die Piste wurde immer glitschiger und die Rückenprobleme nahmen zu. An einer Steigungen musste auch Coca Cola aufgeben, die es sonst bis in die entlegensten Winkel dieser Welt schaffen!

Wir konnten uns Gott sei Dank daran vorbei quetschen. In einem der folgenden Dörfer steckte dann ein Matatu mitten auf der Dorfstraße fest und blockierte die Piste. Wir konnten zurück setzen und die Dorfbewohner wiesen uns eine kleine Umfahrung, die es teilweise auch in sich hatte. Die Dorfkinder wollten als Gegenleistung ausschließlich Geld akzeptieren und wurden recht agressiv, als wir ihnen lediglich Lutscher anboten. Sie griffen ins Auto und verletzten Jochen leicht im Gesicht. Geld gab es natürlich keines! Augenscheinlich stecken hier (N0 48 10.5 E30 44 45.5) öfter Wagen fest. Dies war allerdings unsere einzige unangenehme Erfahrung dieser Art in Uganda.

Bild
zwischen Hoima und Fort Portal

Bild
zwischen Hoima und Fort Portal

Bild
zwischen Hoima und Fort Portal

Bild
hier ist auch Ende für Coca Cola, die ja sonst immer in jeden Winkel der Welt kommen, zwischen Hoima und Fort Portal

Bild
steckengebliebenes Matatu, zwischen Hoima und Fort Portal

Bild
steckengebliebenes Matatu, zwischen Hoima und Fort Portal

Bild
zwischen Kagadi und Fort Portal

Schon in Hoima hatte ich uns bei Kluges Guestfarm telefonisch eingemietet, denn unterwegs hatten wir meistens keine Funkverbindung mit dem Handy. Jochen benötigt mal wieder dringend tierische Nahrung.

Ach, was war es für eine Freude, als wir kurz vor Fort Portal auf die excellente Teerstraße einbiegen konnten, die uns durch sehr gepflegte Teeplantagen führt, immer mit Blick auf die Rwenzori Mountains, die legendären Mondberge.

Gerüchte um ein schneebedecktes Gebirge in der Mitte Afrikas, das den Nil speise, sind seit langer Zeit bekannt. Der griechische Tragödiendichter Aischylos berichtete etwa 500 v. Chr. erstmals, dass „Ägypten von Schnee genährt" werde. Wenig später, etwa 450 v. Chr., beschrieb Herodot die Nilquelle als einen See zwischen zwei Berggipfeln, was nach Ansicht einiger Forscher dem Lac de la Lune entspricht. Der griechische Mathematiker, Geograf und Astronom Ptolemäus brachte im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt die legendären „Mondberge" auf die damaligen Landkarten, in denen er die Quellen des Nils lokalisierte. Bis ins 19. Jahrhundert waren diese Bestandteil der Afrikakarten.

Es ist jedoch nicht bekannt, ob und wie die Menschen der Antike Kenntnis vom Ruwenzorigebirge haben konnten, sodass die Gleichsetzung dieser alten mythischen Gebirge mit dem Ruwenzori umstritten ist. Vielfach wurden auch der Kilimandscharo, der Mount Kenya, die Virungaberge hinter den „Mondbergen" vermutet. Dennoch gibt es einige Parallelen zwischen den Beschreibungen des Ptolemäus und den Gegebenheiten des Ruwenzori, es entspringt auch mindestens einer der Nilzuflüsse im Ruwenzori-Gebirge
Quelle: wikipedia.de

Bild
an der Teerstraße vor Fort Portal

Bild
Teeplantagen an der Teerstraße vor Fort Portal

Bild
auf der Teerstraße vor Fort Portal

Bild
auf der Teerstraße vor Fort Portal

Bild
auf der Teerstraße vor Fort Portal

Bild
Fort Portal

Bild
Toro Babies Home, Fort Portal

Bild
Toro Babies Home, Fort Portal

Bild
Frank und Peace, Toro Babies Home Fort Portal

Gegen 16:00 Uhr fahren wir in den Hof des Toro Babies Home in Fort Portal. Das Kinderheim liegt direkt linkerhand an der Kyebambe Rd. (GPS N0 38 54.9 E30 16 16.1), der Hauptstraße Richtung Kasese/Queen Elizabeth Nationalpark. Ich hatte mit einem Fomi, dessen Tochter Lena dort ihr soziales Jahr absolvierte abgesprochen, dass wir dort dringend benötigte Sachspenden überbringen werden, denn wir hatten reichlich Freigepäck.

Peace, die Leiterin und Salomon, der Doorkeeper und Security-Man empfingen uns herzlich, waren wir doch schon durch Lena angekündigt.

Hier etwas zum Hintergrund dieser Maßnahme von Lena Fritz aus Hamburg, die dort ihr Soziales Jahr abgeleistet hat:

Im Toro Babies Home, Fort Porta Uganda gibt es insgesamt 50 Kinder im Alter von 2 Monaten bis 24 Jahre, davon 34 Jungen und 16 Mädchen.
Von den 50 Kindern sind 6 Kinder körperlich und/oder geistig behindert.
Von den 50 Kindern sind 5 HIV positiv und bekommen regelmäßig ihre Medizin und gehen auch regelmäßig zu Untersuchungen und Informationsveranstaltungen (mit den jeweiligen mothers) ins Krankenhaus.
Das Toro Babies Home wird von einem Ausschuss von Beauftragten geleitet, der aus 2 Bischöfen der Rwenzori und Fort Portal Diözese, 9 anderen Ausschussmitgliedern + Matron und den anderen Mitarbeitern (wie oben erwähnt) besteht.

TCCC hat den Sitz in Norwegen, die die Übersicht über Spenden und Finanzen haben, und wird von Gerda geleitet.
Das ugandische Büro im Babies Home, welches die Projekte verwaltet und im Blick behält, wird von Bob, Martin, Patrick und Paul geleitet.
Vom Jahre 2013 an wird TCCC jedoch nur noch 5 Mio UGX (ca. 1.476 €) an das Babies Home senden können, was ein großes Problem ist.
Diese Kürzung an Spendengeldern wird zur Folge haben, dass vermehrt Kinder wieder in ihre Familien zurückgeschickt werden müssen und generell weniger Babies im Heim aufgenommen werden können.

Aufgrund der oftmals kaputten Familienkonstellation (Mutter tot, Vater kann/will sich nicht um die Kinder kümmern), werden die Kinder oftmals einfach bei Verwandten „abgegeben", weil es keine andere Möglichkeit gibt.

Eine weitere Kürzungsmaßnahme ist, dass das jährliche, bekannte Weihnachtsfest im Babies Home (zu dem der Bischof, alle Ausschussmitglieder kommen und jedes Kind ein Kleidungsstück + Spielzeug, was von Spenden kommt, übergibt bekommt). Das wäre insbesondere für die Kinder ein sehr großer Einschnitt, da es das einzige Fest im Jahr ist, zu dem gefeiert wird und sie nochmal Kind sein können (Geburtstage werden nicht gefeiert).

Während meines Aufenthaltes habe ich das SOS-Kinderdorf in Fort Portal besucht und war einerseits begeistert, andererseits aber auch geschockt, da ich nun den direkten Vergleich zum Toro Babies Home habe. Einfach die Möglichkeiten, die das SOS Kinderdorf hat, da es einen internationalen „Spendentopf" hat, aus dem die Mitarbeiter usw. bezahlt werden, sind unfassbar: Es gibt 10 Häuser mit jeweils einer mother, in jedem Haus gibt es aber auch eine „auntie", die unterstützend mitarbeitet. Die mothers bekommen so viel Gehalt, dass sie für ihr Haus eine eigene Putzfrau und jemandem zum Kochen/Waschen anstellen können.

Die mothers im Babies Home hingegen verbringen fast ihren gesamten Tag mit Kleider waschen und sind generell einfach überbelastet, da sie mit den hauptsächlich Babies und Kleinkindern natürlich viel mehr Arbeit ausgesetzt sind.

Würde man für das Babies Home Spenden mobilisieren können, könnte man den mothers sicher einiges erleichtern und es den Kindern (noch) schöner machen.

Ein weiterer Unterschied zum SOS Kinderdorf ist auch, dass im Babies Home körperlich/geistig behinderte Kinder sind. Das SOS Dorf nimmt keine behinderten Kinder auf, da es eine zu große Belastung für die mothers wäre und sie keine extra Therapeuten für die behinderten Kinder anstellen wollen.
Dies hat zur Folge, dass die behinderten Kinder der Region (die oft gerade deshalb ausgesetzt wurden) ins Babies Home gebracht werden, was aber schon so genug zu tun hat.

Vor allem die körperlich beeinträchtigten Kinder liegen den ganzen Tag nur im Bett rum oder sitzen auf ihrem Topf, da niemand Zeit hat, ihnen die besondere Pflege und Aufmerksamkeit zu geben, die sie benötigen und verdienen. Dies war unter anderem auch die Aufgabe von uns Freiwilligen, wir sind aber auch keine ausgebildeten Therapeuten und konnten daher nur bedingt helfen.

Ein weiterer Unterschied ist auch, dass im SOS Dorf nur Vollwaisen aufgenommen werden (sonst könnte man ja auch viele Kinder vom Babies Home rüberschicken, wenn Platz ist), im Babies Home sind aber fast alle Kinder nur Halbwaisen. Das SOS Dorf macht es aus dem Grund, weil die Kinder und die Häuser private Spender haben, die die Kinder vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter unterstützen.

Dies macht es für das Babies Home besonders schwer, Privatsponsoren für einzelne Kinder zu finden, da die Kinder manchmal einfach verschwinden und wieder in ihre Familien gebracht werden.

Das Babies Home hat bald auch alle Kapazitäten ausgeschöpft, während meines Jahres haben nur 5 Kinder das Heim verlassen, während 9 Kinder ausgesetzt und ins Babies Home gebracht wurden.

Da es im Babies Home mehrere Kinder über 10 Jahren gibt, die nicht wieder in ihre Familien können oder wollen, wird es wohl bald keinen Platz mehr geben, neue Babies aufzunehmen. Momentan probiert TCCC ein Heim für die älteren Jungs zu bauen, in das sie dann umziehen und auch zB in der Landwirtschaft ausgebildet werden.
Weitere Informationen:

Bild
Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Schlafsaal mit mehr als 10 Betten, Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Schlafsaal mit mehr als 10 Betten, Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Toro Babies Home Fort Portal

Bild
Toro Babies Home Fort Portal

Wir übergaben Peace zunächst die Sachspenden.
Eine Internistin vom Verein Partnerschaft-gesunde-Welt e.V. hatte mir ausrangierte Kinderkleidung, Trinkbecker, Zahnpasta und Zahnbürsten für die Kiddies mitgegeben. Ich packte noch Schlafsäcke, Babykosmetik, Waschlappen und einige andere Dinge hinzu. Außerdem musste ich ein Paket von Lena mit Erinnerungsfotos und Geschenken für die Mitarbeiter abgeben.

Jochen und Picco wurden von den Kindern umlagert, während ich mit Peace einen Rundgang durch die „Schlafsäale" machte. Und was ich dort sehen konnte, hat mich tief erschüttert. So stehen bis zu zehn Kinderbetten an den Wänden, in denen teilweise hospitalisierte Kinder liegen und weinen. Es riecht stark nach Urin und als ich eines der Kinder auf den Arm nehme bestätigt sich mein Verdacht. Die Kinder werden in Ermangelung von Personal und vernünftigen Windeln/Gummihosen viel zu selten gewickelt. Man muss sich vorstellen, dass für nun mehr 52 Kinder nur sechs „Mütter" zur Verfügung stehen, die aber gleichzeitig im Babies Home nach waschen, sauber machen und kochen müssen. Der Vergleich zum dagegen luxuriösen SOS-Kinderdorf lässt mich heulen! Das Toro Babies Home verfügt auch über eine gut ausgestattete Küche mit Gasherd. Nur ist das Gas zum Betreiben des Herdes so teuer, dass weiterhin draußen auf Holzkohle traditionell gekocht werden muss.

Bevor wir uns verabschieden, lasse ich Peace noch einen entsprechenden Geldbetrag für Mullwindeln dort. Im Moment werden hauptsächlich durchgeschnittene, alte Frottiertücher zum Windeln benutzt. Peace hat davon inzwischen acht Dutzend Nappies angeschafft.

Und das Weihnachtsfest im Babies Home ist nun auch bereits gesichert. Zusammen mit dem Verein Partnerschaft Gesunde Welt - Klinikverbund Südwest e.V., Sindelfingen haben wir einen Weg gefunden, um kurzfristig Hilfe zu leisten. Ein Forumsmitglied wird im Dezember 2012 einige Tage seines Urlaubs opfern und zusammen mit Peace von unseren Spendengeldern vor Ort gezielt sinnvolle Weihnachtsgeschenke für die Kinder einkaufen. Ganz herzlichen Dank für Dein spontanes Engagement!!!

Wir haben uns nun ja schon einige Hilfsprojekte im südlichen Afrika und auch in Kenia angeschaut, aber hier ist unsere Unterstützung einfach viel notwendiger. Uganda leidet unter den Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und der Rebellenarme LRA (J. Kony). Zudem treten immer wieder Epidemien wie Gelbfieber, Ebola und Marburg-Fieber auf, mit denen das Land zu kämpfen hat. Von der üblichen Korruption nicht zu reden! Deshalb mein Appell an alle Fort-Portal-Reisenden: Wenn Ihr zufällig noch Freigepäck habt, sind folgende Dinge immer von Nöten:

Gummihöschen, Stoffwindeln, Bodies, Waschhandschuhe, Babybad, Kindercreme, Feuchttücher.
Kinderkleidung (auch für größere) wie z.B. T-Shirts, Shorts, Strumpfhosen, Kinderschuhe, Latschen.
Für die kleinen Behinderten ist kaum etwas vorhanden. Spielsachen, die die Sinne fördern, wie kleine Massagebälle oder anderes Lernspielzeug kommen gut an.

Wenn Interesse besteht, wenn der eine oder der andere etwas für die Kinder mitnehmen möchte, möge er sich bei Joachim Fritz (Lenas Vater) jfgjfritz@gmail.com oder bei mir per email melden.

Ansonsten halte ich es für sehr viel sinnvoller, Produkte, die man auch in Uganda erwerben kann, lieber dort mir Bargeld (Spendengeld) zu erwerben und damit die heimische Wirtschaft zu unterstützen!

Nachdem wir Salomon, dem Door-Keeper auch noch einen kleinen Betrag für dringend benötigte neue Gummistiefel in die Hand drückten, verabschiedeten wir uns schweren Herzens.

Hier noch ein Link für Interessierte:
Wenn es mehr Kinder als Erwachsene gibt

Bild
Abfahrt in Fort Portal zur längeren Anfahrt Kluges Guestfarm

Am Ortsausgang folgen wir links den Schildern Richtung Kluges Guestfarm und schieben eine kleine Irrfahrt durch die Plantagen und kleinen Döfer ein. Stefan Kluge ist hier jedoch bekannt wie ein "bunter Hund" und die Einheimischen weisen uns gerne den richtigen Weg.

Eine halbe Stunde später werden wir herzlich von Stefan, in seiner rustikalen Art begrüßt.

Unsere Bungalowzimmer sind sehr sauber, verfügen über eine Terrasse, 24-Stunden Strom und ein schönes Bad mit heißem Wasser. Nun gut, die beige-farbene Innendekorartion guckt sich weg! Aber der sehr gepflegte, tropische Garten, das sehr gute Essen und die informativen Gesprächsmöglichkeiten machen die Innendeko mehr als wett.

Bild
Abfahrt in Fort Portal zur längeren Anfahrt Kluges Guestfarm

Bild
Kluges Guestfarm bei Fort Portal

Bild
Kluges Guestfarm bei Fort Portal

Bild
Kluges Guestfarm bei Fort Portal

Bild
Kluges Guestfarm bei Fort Portal

Jochen freut sich unbändig auf ein doppeltes Steak. Ich freue mich über köstlichen Avocado-Salat aus dem Farmgarten frisch gepflückt. Und Picco haben wir auch gut satt bekommen, oder?

In den letzten Tagen hat es hier in der Gegend einige kleine Erdbeben gegeben, die andere Gäste beunruhigt haben, teilte uns Stefan mit. Mal schauen, ob wir auch noch in diesen Genuss kommen werden. Todmüde und erledigt von dem anstrengenden und ereignisreichen Tag fallen wir gegen 22.30 Uhr in unsere Betten.

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Montag, 08.10.2012 Fort Portal - Queen Elizabeth NP

114 km

Gewohnt früh sind Jochen und ich gegen 06:00 Uhr wach und staunen nicht schlecht, dass bereits eine Armee von Angestellten ihren Aufgaben nachgeht! Mariam, Stefans Frau verteilt und überwacht die Mitarbeiter, fasst aber auch selbst mit an. Respekt! Der Farmbetrieb und die Guestlodge sind gut organisiert!

Während des guten Frühstücks teilt Picco uns mit, dass er gegen 04.00 Uhr nachts durch ein leichtes Erdbeben geweckt wurde. Wir haben natürlich mal wieder nichts mitbekommen, sondern tief und fest geschlafen!

Eigentlich ist heute unsere Abfahrt Richtung Queen Elizabeth Nationalpark für 11:00 Uhr geplant...

Doch zuvor soll noch der Hilux repariert werden. Die Heckscheibe und die beiden hinteren Scheiben lassen sich nicht mehr schließen bzw. nur noch von Hand mühsam hoch und runter schieben.

Picco, Jochen und Stefan verziehen sich mitsamt dem Hilux in Stefans Werkstatt nahe des Privathauses. Ich pirsche mich mit der Kamera an Fauna und Flora heran und unternehme einen kurzen Spaziergang in den Wald hinunter. Hier gibt es einige Colobusaffen und im wunderschönen Garten mehrere Arten von schillernden Nektarvögeln und bunten Schmetterlingen. Vom gepflegten Rasen an der Lodge aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Rwenzori Mountains. Das zur Farm gehörende Sumpfgebiet mit wiederum anderen heimischen Tierarten habe ich nicht erkundet, da ja die Moskitos so auf mich fliegen.

Bild
Kluges Guestfarm, Fort Portal

Bild

Bild
Olivbauch-Nektarvogel / Olive-bellied Sunbird (Cinnyris chloropygius), Kluges Guestfarm, Fort Portal

Bild
Ziernektarvogel / Variable Sunbird (Cinnyris venustus), Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Ziernektarvogel / Variable Sunbird (Cinnyris venustus), Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Kluges GF, Fort Portal

Bild
Witwenstelze /African Pied Wagtail (Motacilla aguimp), Kluges GF, Fort Portal

Bild
Ziernektarvogel / Variable Sunbird (Cinnyris venustus), Kluges GF, Fort Portal

Bild
Ziernektarvogel / Variable Sunbird (Cinnyris venustus), Kluges GF, Fort Portal

Als die Männer zur vereinbarten Abfahrtszeit (nach nunmehr gut zwei Stunden) noch nicht wieder an Bord sind, mache ich mich mal auf die Suche. Das Ergebnis meiner Suche seht Ihr unten.

Bild
Men at work! Theo Riedke, Jochen, Picco, Stefan Kluge, Kluges Guestfarm

Sie haben sich sogar vermehrt! Stolz berichten sie, dass die „Autoreparatur" bereits in 15 Minuten erledigt war!
Ich warte und warte, und die Männer sind am saufen! Unglaublich!

Die Reproduktion wird mir als Theo Riedke vorgestellt, Manager der Great Lake Region für die Welthungerhilfe, eigentlich wohnhaft in Kampala. Er hat auf Stefans Grund ein Ferienhaus und ist öfter zu Besuch.

Stefan selbst ist übrigens Dipl. Ing. für Tropische Landwirtschaft und kam 1976 als Pflanzungsmanager für Tee, Kaffee und Chinchona (Chinarinde) für eine Braunschweiger Firma nach Ruanda.1982 ging er als General Manager einer bayerischen Investorengruppe nach Lomé/Togo, die dort die mechanisierte Landwirtschaft einführen wollte (Mais, Tieflandreis, Geflügelhaltung).
Von 1989 bis 2011 war er Senior Technical Advisor und Team Leader eines EU Projektes, welches Kleinbauern half den Tee in Westuganda zu rehabilitieren und staatliche Teefabriken zu privatisieren.
Nebenbei hat Stefan von 2003 bis 2009 als Programme Manager im Office des Prime Ministers gearbeitet und war verantwortlich für Karamoja und Norduganda und wohnte auch fünf Jahre in Moroto/Karamoja.[/img]

Bild
unser blitzeblanker Hilux

Das Auto steht nun blitzeblank bereit. Stefans Mitarbeiter haben es kurzerhand noch in ein Schmuckstück verwandelt. Vielen Dank dafür! Aber die Männer feiern fleißig weiter... Von Stefan werden wir noch zu einem sehr leckeren gemeinsamen Mittagessen eingeladen. So dass wir letztendlich erst gegen 13:00 Uhr wieder auf der Straße sind. Lieber Stefan, vielen Dank für Eure herzliche Gastfreundschaft und die informativen Gespräche. Wir kommen wieder und bringen das nächste Mal mehr Zeit mit!

Für das Doppelzimmer zahlen wir incl. Frühstück 195 US$.
Um zur Teerstraße Richtung Kasese zu gelangen, wählen wir diesmal den von Stefan empfohlenen viel kürzeren Weg, der südlich von Fort Portal abzweigt (GPS: N0 35 11.9 E30 12 30.6).

Der Hilux ist innerhalb kürzester Zeit wieder eingesaut, denn es entlädt sich ein heftiges Gewitter. Doch pünktlich am Äquatordenkmal, hinter Kasese strahlt schon wieder die Sonne und wir können feine Fotos machen. Hier geht´s auch rechts ab zur Demokratischen Republik Kongo. Die Grenze ist lediglich 38 km entfernt.

Bild
Richtung Kasese bei Rubona

Bild
Richtung Kasese bei Rubona

Bild
Richtung Kasese bei Rubona

Bild
schnell wech...!

Bild
Richtung Kasese bei Kibito

Bild
Richtung Kasese bei Kibito

Bild

Bild
Tropengewitter kurz vor Kasese

Bild
im Spülgang durchs Gewitter kurz vor Kasese

Bild
kurz vor Kasese

Bild
Rwenzori Mountains vor Kasese

Bild
Rwenzori Mountains vor Kasese

Bild
Lake George im Hintergrund

Bild
hinter Kasese geht´s in den Kongo

Bild
bei Kikorongo

Bild
hier geht´s zum Äquator!

Bild
am Äquatordenkmal bei Kikoringo

Die Teerstraße ist immer noch in gutem Zustand, die Frisur hält, die Kandelabereuphorbien nehmen zu, die Moschee in Katanguru wird noch von sich hören lassen, wir überqueren den Kazinga Channel und biegen kurz dahinter rechts ab zur Queen Elizabeth Bush Lodge. Stefan Kluge hat dort für die nächsten drei Nächte Betten (ausdrücklich mit guter Aussicht) organisiert.

Um 15:30 Uhr fahren wir vor und werden herzlich vom Camp-Manager George, Peter und Julia empfangen. Wir gönnen uns erst einmal in der Launge ein Tässchen Kaffee, bevor uns die nebeneinander liegenden Tented Bandas „Fish Eagle" und „Giant Forest Hog" zugewiesen werden. Natürlich ohne guten View!!! Ansonsten passt aber alles wunderbar. Das Camp ist nicht eingezäunt und wir sind schon sehr gespannt, wer nachts so zu Besuch kommt! Morgen erhalten wir Zelte mit besserer Aussicht, denn im Moment ist alles ausgebucht. Die Ugander nutzen das lange Wochenende, um dem Trubel der morgigen Unabhängigkeitsfeierlichkeiten in Kampala zu entfliehen.

Bild
Moschee von Katunguru

Bild
Kazinga Channel bei Katunguru

Bild
Abfahrt zur QE Bush Lodge

Bild
Hammerkopf / Hamerkop (Scopus umbretta), QE Bush Lodge

Bild
Queen Elizabeth Bush Lodge, Katunguru, QENP

Bild
Agame, QE Bush Camp

Das Tent selbst verfügt über keinen Strom. Akkus etc. müssen an der Rezeption aufgeladen werden. Dort gibt es auch noch Sanitäranlagen (Wassertoiletten, Waschbecken, Stromanschluss für Rasierer etc.). Das Tent verfügt lediglich über Plumsklo und Outdoor-Dusche. Die Bush Lodge ist zwar auf den offziellen Park-Karten als im Parkgebiet liegend eingezeichnet, aber in der Realität liegt sie außerhalb des Parks. Die Grenzen wurden wohl verschoben..., denn ganz in der Nähe hat sich der Staatspräsident eine große Privatlodge errichten lassen.

Um 17:00 Uhr entscheiden wir doch noch einen kleinen Game Drive in das Kasenyi Gebiet (siehe Park-Map) zu unternehmen und die dort oft anzutreffenden Löwen zu suchen. Hinter Katunguru führt eine kleine Piste zum Gate II (Katunguru Gate) des QENP. Bei der sehr netten Rangerin versuchen wir für drei Tage unser Eintrittsgeld los zu werden. Ihr fehlt der Quittungsblock und nun müssen wir ca. 10 Minuten warten, bis der Ober-Ranger kommt.

Es ist bereits 18:00 Uhr, als wir im Kasenyi-Gebiet an einem Ranger-Posten kontrolliert werden. Außer einem schönen Geierbaum und einigen Kronenkranichen bleiben wir aber erfolglos.

Gegen 19:15 Uhr sitzen wir pünktlich zum leckeren 4-Gang-Dinner in der Bush Lodge. Mit dem Ex-Nationalpark-Ranger und nun Nachtwächter im Bush Camp, Emanuel unterhalten wir uns noch eine Weile, bevor er uns zu den Zelten eskortiert. Hippos, Leoparden, Löwen, Büffel und Elefanten statten dem Camp öfter mal einen Besuch ab. Lt. Stefan Kluge ist Emanuel auch ein guter Guide um Löwen aufzuspüren.

An Schlaf war bis Mitternacht nicht zu denken, da einige Gruppen am Lagerfeuer laut in den Unabhängigkeitstag feierten (grrrr) und ich auch immer den sehr nahen Rufen der Hyänen lauschte.

Bild
Colobusaffe, QE Bush Camp

Bild
Colobusaffe, QE Bush Camp

Bild
Kazinga Channel, im Hintergrund die Rwenzori Mountains

Bild
Kazinga Channel

Bild
Richtung Katunguru Gate

Bild
Queen Elizabeth NP

Bild
Kasenyi-Gebiet im QENP

Bild
Grauhals-Kronenkranich / Grey Crowned-Crane (Balearica regulorum), Kasenyi-Gebiet, QENP

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de

Butterblume
Beiträge: 198
Registriert: 23.02.2012 22:28

Re: Uganda - Neugierig auf das grüne Herz Afrikas

Beitrag von Butterblume »

Dienstag, 09.10.2012 Queen Elizabeth Nationalpark

In der Nacht haben wir die Löwen ganz nah brüllen gehört... und heute feiert Uganda seinen 50. Unabhängigkeitstag. Herzlichen Glückwunsch und happy Independence Day!

Um 07:15 Uhr starten wir ausgestattet mit Lunchboxes noch einmal in die Kasenyi- Plains des Nationalparks, um die Verabredung mit den Löwen wahrzunehmen.

Im frühen Morgenlicht sehen die großen Herden Uganda Kobs wie gemalt aus. Der feine Nebel lässt die Sonne durchscheinen und erzeugt eine wunderbare Stimmung.

Wir fahren einige Loops links der Hauptpiste, finden aber leider keine Löwen und so geht´s weiter zum Bunyampoko Salzsee mit typischer Kraterform. Im See wird ganzflächig Salz gewonnen dass größtenteils in den Kongo exportiert wird. Wir beschließen uns die Salinen einmal aus der Nähe anzuschauen und bedauern die schwere Arbeit des einsamen Salzgewinners im heißen Kraterkessel.

Bild
Uganda Kobs, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Uganda Kobs, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Uganda Kobs, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Kasenyi Plains, QENP

Bild
Kasenyi Plains, QENP

Bild
Uganda Kob, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Uganda Kob, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Blutschnabelweber / Red-billed Quelea (Quelea quelea) , Kasenyi Plains, QENP

Bild
Blutschnabelweber / Red-billed Quelea (Quelea quelea) , Kasenyi Plains, QENP

Bild
Salzabbau im Lake Bunyampaka, Kasenyi, QENP

Bild
Lake Bunyampaka, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Salzabbau im Lake Bunyampaka, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Wasserböcke, Lake Bunyampaka, Kasenyi, QENP

Bild
Salzabbau im Lake Bunyampaka, Kasenyi, QENP

Am Kraterrand passieren wir eine kleine Gruppe Wasserböcke. Wir fahren weiter durch das recht schmuddelige Dorf Kasenyi und werfen einen Blick auf den Lake George. Im Grunde müsste man sich sehr viel mehr Zeit nehmen, denn das Gebiet ist sehr vogelreich und hier sollen einige Brutpaare des Schuhschnabelstorchs heimisch sein.

Bild
Kasenyi am Lake George

Bild
Kasenyi am Lake George

Bild
Kasenyi am Lake George

Bild
in Kasenyi

Da wir heute noch unseren Bootstrip für den morgigen Tag fest zurren möchten, fahren wir den Kasenyi Track zurück Richtung Mweya Lodge. Unterwegs kreuzt ein Nilwaran die Piste und zwei schöne Weißbrauenkuckucke (Piccos Ab-in-den-Busch-Vogel) verschwinden auch nicht gleich wieder im Busch, sondern lässen sich artig fotografieren.

Wir überqueren die Teerstraße und plaudern kurz mit der netten Rangerin am Katunguru Gate, die uns auf Nachfrage verrät, dass in ca. 2 km nördlicher Richtung am Channel Track Löwen gesichtet wurden. Zwei parkende Safariautos markieren den Ort. Leider liegen die drei Löwen weiter entfernt im dichten Buschwerk. Vorsichtshalber speichere ich die Position aber mal im Nüvi.

Bild
Rotnackenlerche/Rufous-naped lark (Mirafra africana), Kasenyi Plains, QENP

Bild
Weißbrauenkuckuck / White-browed Coucal (Centropus superciliosus), Kasenyi Plains, QENP

Bild
Nilwaran, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Nilwaran, Kasenyi Plains, QENP

Bild
Weißbrauenkuckuck / White-browed Coucal (Centropus superciliosus), Kasenyi Plains, QENP

Bild
Löwen im Busch, Channel Track, QENP

Dafür posiert ein Warzenschwein geduldig und vorbildlich kurz bevor wir die riesige Hotelanlage der Mweya Lodge erreichen. Wir schauen uns die Jetty an und reservieren dann an der Rezeption eine Bootstour im kleinen 11-Sitzer-Boot der Mweya Safari Lodge (24 US$ pP) für den morgigen Tag um 11:00 Uhr. Es sind (nur) noch sechs weitere Personen eingebucht. Die Bezahlung erfolgt dann erst Morgen eine Viertelstunde vor Abfahrt.

Da gerade Lunchtime ist, gönnen wir uns im Restaurant ein feines Mahl. Die zahlreichen Webervögel freut´s, denn ich habe doch glatt das Schild übersehen „Do not feed the birds". Sorry, habe ich erst am nächsten Tag entdeckt (schäm). Zum Nachtisch gibt es schillernde Schmucknektarvögel.

Bild
Warzenschwein, Channel Track, QENP

Bild
Mweya Safari Lodge

Bild
Mweya Safari Lodge

Bild
Jetty, Mweya Safari Lodge, QENP

Bild
Mweya Safari Lodge, QENP

Bild
Lunch in der Mweya Safari Lodge, QENP

Bild
Schwarzkopfweber / Uganda Yellow-collared Weaver (Ploceus melanocephalus dimidiatus), Mweya Safari Lodge, QENP

Bild
Mönchsweber / Slender-billed Weaver (Ploceus pelzelni) female, Mweya Lodge, QENP

Bild
Riedweber / Northern Brown-throated Weaver (Ploceus castanops) female, Mweya SL, QENP

Bild
Schmucknektarvogel / Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocerca), Mweya Safari Lodge, QENP

Bild
Schmucknektarvogel / Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocerca), Mweya Safari Lodge, QENP

Bild
Jackson-Weber / Golden-backed Waever (Ploceus jacksoni), Mweya Safari Lodge, QENP

Da wir schon einmal hier im westlichen Teil des Parks sind, beschließen wir noch bei Pelican Point hinter Katwe die Selbigen zu treffen. Hinterm Main Gate führt eine staubige Piste nach Westen. Linkerhand zupfen einige Elefanten gemütlich ihr Mittagessen, zwei Fischer halten Siesta und der Lake Edward begeistert uns durch sein opalgrünes Wasser, denn es braucht sich schon wieder mal ein Gewitter zusammen.

Wir passieren Katwe, folgen den Hinweisen zum Pelican Point und landen schließlich auf einer kleinen Farm. Die Bäuerin lässt sich unser Permit zeigen und meint, dass wir gleich rechts abfahren müssen. Ein schmaler Weg würde zum Pelican Point führen. Nun, wir haben ihn nicht gefunden. Auf dem Rückweg werfe ich einen Blick in den Lake Katwe, den größten Salzsee Ugandas, der ebenfalls der Salzgewinnung dient und die Haupteinnahmequelle der Einheimischen bildet. Fast jeder hier hat einen eigenen Salzgarten. Die Salzgewinnung ist eine der ältesten noch intakten Industriezweige in Uganda. Das Katwe Salz wird in Ruanda, Kongo, Sudan und sogar in Tansania verkauft.

Bild
Elefant vor Katwe, QENP

Bild
Elefant vor Katwe, QENP

Bild
Elefant vor Katwe, QENP

Bild
am Lake Edward bei Katwe

Bild
Lake Edward bei Katwe

Bild
Lake Edward bei Katwe

Bild
Katwe

Bild
Richtung Pelican Point, QENP

Bild
Richtung Pelican Point, QENP

Bild
Lake Katwe, QENP

Bild
Lake Katwe, QENP

Bild
Katwe

Bild
auch am Nationalfeiertag wird Wäsche gewaschen, Katwe

auch am Nationalfeiertag wird Wäsche gewaschen, Katwe
Die Tour de France wurde anlässlich des 50. Unabhängigkeitstages kurzerhand nach Katwe/Uganda verlegt. Die Durchgasngstraße wurde abgesperrt, das ganze Dorf ist auf den Beinen und feuert die Radrennfahrer begeistert an! Ein sehr authentisches Erlebnis, dass ganz sicher nicht durch Dopingskandale überschattet wird.

Bild
Katwe Village

Bild
Katwe Village

Bild
Katwe Village

Bild
Katwe Village

Hinter Katwe fragen wir uns ein weiteres Mal, wie die Ankole-Rinder es schaffen, diese riesigen Hörner auf den Köpfen zu balancieren. Doch lange können wir darüber nicht nachdenken, denn wir geraten in einen Uganda-Road-Block. Eine Mutterkuhherde Elefanten mit Kälbern blockierte die Piste, es wurde ausführlich gesäugt und noch links und rechts in Ruhe am Grün gezupft. Und es wurden immer mehr Tiere, die aus Richtung Lake Edward vor unserem Wagen kreuzten. Als wir merkten, dass die Elefanten zunehmend nervöser reagierten, stieg auch unser Adrenalinspiegel. Ich bat Jochen bitte einige Meter zurück zu setzen und den Sicherheitsabstand zu erhöhen. Doch das funktionierte nun auch nicht mehr, denn hinter uns kreuzte eine andere Elefantenfamilie in entgegengesetzter Richtung die Piste. Oh schiet! Das Deo versagt! Ich habe einen Höllenrespekt vor Elefanten! Irgendwie hat sich der Verkehr dann aufgelöst (aber daran habe ich keine konkrete Erinnerung...) und mein Bedarf an Game Drive war für heute gedeckt.

Bild
Ankole-Rinder bei Katwe

Bild
erst eins..., bei Katwe

Bild
dann zwei, drei, vier...

Bild
dann ganz viele...

Bild
noch relativ entspannt

Bild
am Säugen und ab diesem Zeitpunkt gibt es keine Fotos mehr von mir!

So beschlossen wir noch den Crater Drive Richtung Baboon Cliff zu fahren. Diese Piste ist zwar lt. Karte als 2x4 Strecke ausgewiesen, aber in der Realität wird man damit wohl nicht sehr weit kommen. Und wie sollte es anders sein, der Himmel verfinsterte sich immer mehr, der Weg zum Crater Gate war noch weit, die Piste wurde immer schlechter und meine Laune sank! Fahrer Jochen hatte ganz schon zu tun auf der felsigen Pad. Noch rasch ein paar Fotos vom Lake Kyemengo und weiter ging´s.

Bild
Abzweig zum Katwe Explosion Crater Trail, QENP

Bild
Gewitterstimmung, Katwe Explosion Crater Trail

Bild
Lake Kyemengo, Katwe Explosion Crater Trail, QENP

Bild
aufziehendes Gewitter, Katwe Explosion Crater Trail, QENP

Angekommen am Crater Gate, welches nicht mehr besetzt war (die Schranke ließ sich problemlos öffnen), haben wir erst einmal die Sanitäranlagen aufgesucht. Dankbar für die gute Teerpiste unter dem Wagen fuhren wir zurück Richtung Bush Camp. In Katunguru hatte es wieder eine Polizeikontrolle (wie auch schon am Morgen). Wir hielten ein kleines Schwätzchen und die Officier freuten sich sehr über unsere gut bestückten Lunchboxes (es gab reichlich Hühnerbeine – das teuerste Fleisch in Uganda). Sie grüßten mit "Happy Christmas"! Wir kontern mit Happy Easter und Happy Independance Day! Alles war am lachen.

Im Queen Elizabeth Bush Camp erwartete uns ein sorgfältig dekoriertes Restaurantzelt. Auf jedem Tisch war die ugandische Nationalflagge angebracht. Wir Deutschen haben damit kein Problem und dürfen unbeschwert mitfeiern, sind es doch auch unsere Nationalfarben. Die Schweitzer benötigen da etwas mehr Fantasie.

Wir wechseln noch die Zelte und sind mit "Hippo" und "Leopold" und unverstellten Blick auf den Kazinga Channel nun sehr glücklich. Für eine erfrischende Dusche reichte die Zeit vor dem Dinner auch noch!

Bild
Happy Independence Day im Queen Elizabeth Bush Camp!

Bild
Abendstimmung Queen Elizabeth Bush Lodge

Bild
50. Unabhängigkeitstag Uganda

Das lange Wochenende ist zu Ende und so haben wir das Vergnügen mit nur noch acht anderen Gästen und dem Team des Bush Camps diesen Abend zu feiern, auf den sie wirklich sehr stolz sind!

Zum Desert gab´s die leckere, liebevoll dekorierte Torte. Am Lagerfeuer tauschten wir uns noch eine Weile mit Emauel über die heutigen Tiersichtungen aus, bevor er uns mitsamt Petroleumlampe zum Zelt begleitete. Auch am Zelteigang war bereits eine Lichtquelle platziert, die uns heimleuchten sollte. Aber nicht nur uns! Myriaden von Lake Flies umschwärmten das Licht, krochen uns in Ohren, Nase, Mund. Erst als Emanuel diese Petroleumleuchte zurück auf den Weg stellte, war überhaupt erst daran zu denken, das Zelt zu öffnen. Trotzdem klebten noch hunderte von den lästigen Biestern (sind völlig harmlos) an uns.

Komisch, gestern waren keine Lake Flies hier und oben an Restaurant und Lagerfeuer gab´s auch keine! Wer hat die für uns bestellt?

An Lesen im Bett mit Stirnlampe war nicht zu denken. Die kleinen Fliegen bohren sich doch glatt durch die feinen Maschen des Moskitonetzes. Also, Licht aus, Augen zu!

Fortsetzung folgt!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Zuletzt geändert von Butterblume am 08.12.2012 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
Wer keinen Mut hat zum Träumen, hat auch keine Kraft zum Kämpfen. Afrikanische Weisheit
www.butterblume-in-afrika.de