Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

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Achim Vogt
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Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Gaaanz schlechte Nachrichten aus Äthiopien:

Nach Angaben der Zollbehörden akzeptiert Äthiopien mit sofortiger Wirkung kein Carnet de Passage mehr! Auch das TIP (Temporary Import Permit) wird nicht mehr ausgestellt. Stattdessen ist bei einer Bank 50 Prozent des Fahrzeugwertes zu hinterlegen, dabei muss der Wert durch die Kaufquittung nachgewiesen werden (gilt für Fahrzeuge, Motorräder und Fahrräder) (Info wurde überarbeitet). Der Grenzübertritt kann so - wegen der Bank - einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Offiziell muss dann bei der Einreise zwar der Grenzübergang für die Ausreise angegeben werden, wo dann das Deposit wieder zurückerstattet werden soll. Aber es ist - siehe Ägypten - höchste Vorsicht geboten, ob es das Geld je wieder zurück gibt.

Das berichten ganz aktuell Reisende, die an der Grenze festhängen. Noch vor wenigen Tagen waren andere Reisende problemlos mit Carnet eingereist.

Es ist zu befürchten, dass damit Äthiopien fürs Erste komplett für Überlandreisende ausfällt und damit die Ostroute wieder einmal faktisch dicht ist. Was für ein Mist!

Update: offensichtlich gab es diese Problematik in ähnlicher Form im Jahr 2017 schon einmal. Das Problem wurde seinerzeit nach Protesten mehrerer Botschaften schnell gelöst.

Viele Grüße
Achim

Rufus
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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Rufus »

Also,
in ein Land, dass von jemandem regiert wird, der vorne herum einen Friedensnobelpreis einsteckt und hinten herum die Menschenrechte mit Füßen tritt, will ich sowieso nicht reisen... Und ich werde mir überlegen, ob ich nochmal mit Ethiopian-Airlines fliege! :shake: Schade eigentlich...
(Andererseits braucht man unter dem Aspekt fast nirgendwo mehr hinfahren).
Die Afrika-Ostroute ist damit allerdings endgültig passé.
Mal sehen, wie lange es dauert.
LG
Rudi

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Inzwischen gibt es eine neue Information: Der zu deponierende Betrag beträgt nicht 50 Prozent des Fahrzeugwertes, sondern des Import-Steuersatzes. Eine richtige Erleichterung ist das allerdings nicht, denn ältere Fahrzeuge werden grundsätzlich höher besteuert als jüngere.

Das größte Problem: es ist unklar, ob man das an der Einreise-Grenze zu deponierende Geld bei der Ausreise tatsächlich in der gleichen Währung oder überhaupt zurückbekommt (die Ausfuhr von äthiopischen Birr ist offiziell verboten). Und selbst wenn: wer einen Truck vielleicht mit 30.000 Euro abgesichert hat, muss dieses Geld ja erst einmal mitführen - ein enormer Kostenfaktor. Und wenn er oder sie das Geld tatsächlich zurückbekomme, ist das Risiko, mit so viel Geld durch Moyale zu fahren, auch nicht zu unterschätzen.

Viele Grüße
Achim

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Hier der aktuelle Stand zur Situation rund um die Durchfahrt durch Äthiopien:

Die Regelung ist völlig gaga: einem Reisenden mit Famliie wurden am äthiopisch-kenianischen Grenzübergang Moyale - Marsabit 82.000 Dollar abverlangt. Er ist nun zurückgefahren und versucht zu verschiffen. Ein an der sudanesisch-äthiopischen Grenze festsitzender Reisender ist - ohne Auto - nach Addis gereist, um Gespräche mit dem Tourismusministerium und anderen zu führen. Es gibt Anzeichen, dass die zu hinterlegende Summe nicht 50, sondern 100 Prozent der Importsteuer betragen könnte. :bang: Kein Reisender wird eine solche Summe in bar mit sich herumschleppen.

Da auch unklar ist, ob die hinterlegte Summe bei der Ausreise womöglich nur in äthiopischen Birr zurückgezahlt wird und diese nicht ausgeführt werden dürfen, ist die Situation zur Zeit absolut aussichtslos. Ein in Khartum / Sudan wartender Reisender stellt eine WhatsApp-Gruppe mit all jenen Reisenden zusammen, die auf dem Weg nach Süden und entweder schon im Sudan sind oder sich in Arabien noch auf dem Weg dorthin befinden.

Sollte von den Mitgliedern oder Besuchern hier im Forum jemand aktuell in der Situation stecken, lasst es mich bitte wissen. Ich kann dann den direkten Kontakt zu Matthew herstellen.

Viele Grüße
Achim

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Achim Vogt
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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Die Situation an den Grenzen zu Äthiopien ist weiterhin unerträglich. Den Rekord hält derzeit ein Reisender, der auf dem Weg von Kenia an der Grenze eintraf und sage und schreibe 240.000 US-Dollar hinterlegen sollte ... :shake: Selbst ein Fahrradfahrer musste 50 US-Dollar hinterlegen, immerhin ein erträglicher Preis. Aber auch er hatte noch eine weitere Hiobsbotschaft bereit: selbst dieser eigentlich lächerliche Betrag wurde bei der Ausreise nicht zurückerstattet! :bang:

Zwei kleine Anzeichen für Hoffnung gibt es derzeit allerdings:

Offensichtlich ist es gelungen, einen Kontakt zu hochrangigen Offiziellen in Ministerien und zu einem Tourismus-Unternehmer herzustellen, die sich der Sache jetzt annehmen.

Unterstützt wird das durch den zweiten Aspekt. Es ist ein Schreiben aufgetaucht, das beschreibt, welche Lösung Äthiopien 2017 in einer ähnlichen Situation für Touristen gefunden hatte (vergleiche meinen ersten Post oben), um diese von der drakonischen Maßnahme zu befreien. Siehe hier die englische Übersetzung:

Ethiopia 2017-1.jpeg
Ethiopia 2017-2.jpeg

Es besteht also immerhin die Hoffnung, dass sich an der Situation vielleicht doch relativ kurzfristig etwas ändert. Zuletzt saßen an der sudanesisch-äthiopischen Grenze bei Metema alleine elf Motorradreisende fest.

Viele Grüße
Achim

Birgitt
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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Birgitt »

Hallo zusammen,

folgende Nachricht erreicht uns über einen Wüstenschiffer, der aktuell in Zimbabwe unterwegs ist. Seine Stellplatzvermieterin Stella in Lilongwe hat ihm gestern das unten stehende geschrieben. Er selbst und auch wir Mods/Admins haben die Quelle nicht recherchiert. Eine Info hier im Thread ist es uns dennoch wert. Wer sich derzeit "zwischen den Grenzen" befindet, kann vielleicht die entsprechende Recherche betreiben und uns hier auf dem Laufenden halten:

Quelle «Overland Africa», ….dass es via Reisebuero einen Weg gibt, die geforderte Zahlung zu umgehen?

👉👉👉Ethiopia UPDATE 1: Hello everyone. For the last month and some change I've been trying to get my vehicle from Sudan through Ethiopia to Kenya. As many of you are well aware, the Ethiopian border officials are requesting a temporary payment prior to passing through. In my case it's nearly $100,000 USD. For awhile I protested this large sum using various justifications but in the end my words fell on deaf ears. Right when I was about to head back North, the ministry of Tourism mentioned that if I was to work with a local tour operator, there might be chance of entry. I found a local tour operator and worked with the president of Ethiopian Tour Guides to gather permission from regional authorities. As I would be passing the Oromia and Amahra regions, I met with the Tourism Directors. Yesterday we gathered a letter from both directors. Today we got a green light from the ministry of Tourism. So if everything works out well, I'll take the letters granting passage to pass through each region to the customs and tell them my local tour operator will be responsible for the vehicle; thus waiving the payment.

I don't want to jump the gun by any means, but so far progress is good and the chances are high that everything will work out. If it does that means an option exists to pass through Ethiopia.
Paying a tour guide to follow me around Ethiopia isn't the optimal outcome I wished for. I think getting rid of the import tax on tourists and restoring to Temporary Import Permit or honoring the CDP should be the direction the ECC (Ethiopian Customs Commission) should be going. I've made my thoughts known to the ECC during my various visits with them.

Anyhow, regardless of the eventual outcome I'll post another message. My goal here is to let those stuck in Kenya or Sudan know some hope does exist and so far things look good. All the best.👉👉👉
Wir freuen uns über Feedback und Neuigkeiten direkt hier im Thread.

Danke und Gruß
Birgitt

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Ich kann den Post bestätigen. Die Reisenden hängen allerdings auch schon seit mehreren Wochen an der Grenze fest. Nun gibt es offenbar die Möglichkeit, durch die Einschaltung einer Agentur die Zollgebühren zu umgehen. Die Rate der Agentur liegt bei 60 US-Dollar pro Tag, hinzu kommt ein Guide, der nach langen Verhandlungen nicht mehr 150, sondern nur noch 40 US-Dollar pro Tag kosten soll (bei Mitfahrt im Fahrzeug!).

Noch allerdings muss sich das alles noch bewahrheiten.

Viele Grüße
Achim

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Leider ist die Geschichte, über die wir vor ein paar Tagen hier berichtet haben, am Ende doch nicht gut ausgegangen. Es gibt keine Ausnahmen! Damit bleibt die Ostroute am Nadelöhr Äthiopien bis auf Weiteres geschlossen. Hier ist, was der Reisende berichtet hat (ich habe es der Einfachheit halber gleich übersetzen lassen):
Äthiopien Grenzkaution Update

Mein Antrag auf Einreise nach Äthiopien ohne Zahlung der Kaution ist abgelehnt worden. Die äthiopische Zollbehörde wird keine Ausnahmen zulassen. Ein Gesetz zu erlassen, das von Touristen verlangt, vorübergehend eine Kaution von fast 100.000 Dollar zu hinterlegen, ist so absurd und unpraktisch, dass ich den Entscheidungsprozess der ECC in Frage stelle.

Gestern um genau 17:46 Uhr schrieb mir mein Reiseführer eine Nachricht, "Wir haben den Prozess des Tourismusministers abgeschlossen und ich bin zum Zollamt gegangen, sie sagten mir, dass Sie Steuern zahlen und Geld hinterlegen müssen und das Geld in Moyale zurückkommen werden." Auch wenn dieses Ergebnis unglücklich ist, bin ich zuversichtlich, dass wir unseren Teil dazu beigetragen haben, das EVZ wissen zu lassen, dass dieses Gesetz Overlander behindert.

Ich bin der Overlander-Gemeinschaft dankbar, dass sie eine so große Unterstützung gezeigt hat. Wie das Sprichwort sagt: "Besser, es zu versuchen und zu scheitern, als es gar nicht zu versuchen". Ich bin dankbar für die Briefe des Tourismusministeriums und des Oromia Tourism Board. Sie waren freundlich in ihren Worten und sind ein Licht in einer schwierigen Situation.

Auch wenn das Problem nicht so bald gelöst werden wird, wurde mir gesagt, dass die Tourismusministerin sich weiterhin um eine rasche Lösung dieses Problems bemühen wird. Der Mann, der uns in unserem Fall hilft (Ashunafee), wird weiterhin mit den Behörden über diese schädliche Politik sprechen. Ich bin ihnen und so vielen anderen Menschen dankbar, die übersetzt, beraten und auf so vielfältige Weise geholfen haben.

Auch wenn diese Tür geschlossen bleibt, werde ich meine Reise fortsetzen. (...)

Viele Grüße
Achim

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Surfy hat es in seinem Buschfunk schon angedeutet: es gibt zumindest Neuigkeiten, was die Durchquerung oder Umfahrung Äthiopiens angeht.

Durchfahrt: Es scheint, als hätten mindestens zwei äthiopische Touranbieter die Genehmigung erhalten, ausländische Fahrzeuge durch Äthiopien zu begleiten und selbst für die bis dato obligatorische horrende Kaution von +/- 100.000 USD zu bürgen. Das ist zunächst mal eine gute Nachricht, denn damit ist der Transit durch Äthiopien zumindest wieder realistisch möglich. In den entsprechenden Facebook-Gruppen ist allerdings eher Ernüchterung und Verärgerung angesichts der Führerpflicht vorherrschend. Es wird zum einen mit den immer noch hohen Kosten (Surfy schreibt von 100 USD pro Tag, die sind aber einerseits noch nicht verbürgt, andererseits offenbar verhandelbar), andererseits mit der Problematik argumentiert, den Führer in Zwei-Sitzer-Overlander-Fahrzeugen oder bei Motorrad-Reisenden unterzubringen bzw. gar ein zusätzliches Fahrzeug bezahlen zu müssen. Vor allem aber wird die Führerpflicht mit Verweis auf die fehlende Freiheit der Overlander abgelehnt.

Aus meiner Sicht ist das eine zweischneidige Kiste: Keiner mag verpflichtende Führer-Begleitung, andererseits sind sie in China, Myanmar oder Algerien auch ein Muss, ohne dass die Entrüstung dort so heftig wäre. Vermutlich ist der Hauptunterschied, dass in Myanmar die Möglichkeit des Transits nach Jahrzehnten der Abschottung ein Fortschritt war, während es in Äthiopien ein massiver Rückschritt ist. Statt einer wochenlangen intensiven Erkundung wird nun vermutlich allein aus Kostengründen die schnelle Durchfahrt vorherrschend sein. Für diejenigen, die seit zwei Monaten vor faktisch geschlossenen Grenzen standen und sich um eine - ebenfalls sehr teure - Verschiffung kümmern mussten, ergibt sich nun zumindest eine Option, die Ostroute wieder in Gänze zu befahren.

Die Diskussion ist naturgemäß noch nicht beendet. Verschiedene Akteure bemühen sich bei den äthiopischen Behörden, die Wiederanerkennung des Carnets wiederherzustellen. Ob das kurzfristig gelingt, ist fraglich. Offensichtlich haben viele Menschen ihre Fahrzeuge illegal nach Äthiopien gebracht und dort verkauft. Dabei handelt es sich aber vor allem um Sudanesen und Südsudanesen, nicht um Overlander.

Umfahrung: Ebenfalls von Surfy bereits erwähnt, ist nun eine Option die Umfahrung Richtung Tschad. Reisenden ist die Durchfahrt durch Darfur und die Einreise in den Tschad offenbar relativ problemlos gelungen. Allerdings fehlen seitdem weitere Updates. Noch ist also unklar, ob die Durchquerung von Abéché Richtung Ndjamena ebenfalls problemlos gelingt. Ein anderes Manko: faktisch sind die Reisenden danach auf der Westroute unterwegs. Sie wollen vom Tschad nach Kamerun und dann über Gabun / Kongo weiter Richtung Süden fahren. Damit stellt sich die Frage, wie sinnvoll diese Alternative angesichts der Sicherheitslage im Tschad ist.

Trotz alledem: Es zeigt sich, dass Overlander nicht so leicht zu stoppen sind. :) Das gibt Hoffnung für 2023 ...

In diesem Sinne besinnliche Festtage und
viele Grüße, diesmal wieder aus Beirut
Achim

Surfy
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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Surfy »

Ich kann eine Erfolgsmeldung einbringen, zusammen mit einem kleinen Wermutstropfen:

Die beiden Reisenden die ich im Buschfunk erwähnt hatte, haben den Tschad erreicht und damit den Sudan durchquert, inzwischen haben sie dies auch auf Insta veröffentlicht. Fühlten sich save im Sudan.

Wie es aussieht, nutzen sie aber in Tschad eine Agency/Guide ausserhalb von N'Djamena (habe pers. nachgefragt).

Aber anyway:
Ich weiss allerdings auch nicht, wieso sich alle wegen des Guide`s aufregen. Wäre ich geizig (und hätte das Geld) würde ich es mit den 100k durchexerzieren. Das passiert keine 10x und dann überlegt sich Äthiopien eine andere Lösung. Und sonst den Guide nehmen, und die Tage je nach Budget kürzen - wird Äthiopien halt ein Transitland. Eine Transafrika kostet eben, 100 Euro a 5 Tage ist noch immer günstiger als ein Gorilla Trecking. Die Nationalpark Preise im Süden werden auch kein Schnapper. Da sind die bekannten Preise ärgerlich aber nicht nennenswert.

Für mich gelten die Schwierigkeiten auf der Ostroute gelöst, wenn ein erster Reisender das mit der Agency mal abgespult hat. Aktuell verschifft die Meute aber lieber für einige tausend Euro - u.a. auch weil die neue Option noch nicht erprobt ist.

Auf der Panamericana müssen alle ums Darian Gap verschiffen
Auf der Seidenstrasse muss man rund um Belutschuschistan in einer Polizeieskorte reisen
Auf der Seidenstrasse muss man in Myanmar (wenn die Grenze denn gerade mal wieder offen ist) eine Agency/Tourguide buchen und die Route ist vorgegeben.
Auf der Seidenstrasse muss man in China den Führerschein machen und hat auch einen Guide dabei, die Routenwahl ist nicht ganz frei.

Jau, Guidezwang kann heissen, dass man dem Guide auch noch das Fahrzeug & Sprit fianzieren muss, wenn man keinen Platz mehr hat. Aber dass ist in den genannten Ländern dann nicht ganz so wild wie in der Heimat. DH setzt man die Kosten ins Verhältnis der Gesamtkosten einer Transafrika, ist es nicht mehr viel.

Gerne diskutiere ich das tiefer auf allen Ebenen, vielleicht übersehe ich etwas?

Surfy

Birgitt
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Achtung: Führerschein in Äthiopien

Beitrag von Birgitt »

Ich lese gerade im aktuellen Reisehinweis Äthiopien folgendes
Auswärtiges Amt hat geschrieben:Das Führen von Kraftfahrzeugen mit ausländischen oder internationalen Führerscheinen ist nur innerhalb der ersten 45 Tage nach Einreise gestattet. Für das Führen eines Kraftfahrzeugs über diesen Zeitraum hinaus wird ein äthiopischer Führerschein benötigt, den ausländische Staatsangehörige nur in Addis Abeba erhalten können. Deutsche Führerscheine müssen hierfür vor der Einreise nach Äthiopien von der zuständigen äthiopischen Botschaft legalisiert werden. Für deutsche Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden und kein Ablaufdatum enthalten, wird u. U. eine zusätzliche Bescheinigung der Deutschen Botschaft Addis Abeba über die Führerscheingültigkeit benötigt.
Der Hinweis zum Führerschein ist möglicherweise für die Transafrika-Fahrer wichtig, die in Äthiopien einen etwas längeren Aufenthalt planen (sobald sich die Einreise wieder problemloser gestaltet und es etwas ruhiger wird im Land).

Gruß
Birgitt

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Liebe Birgitt,

das ist ein normales Prozedere für Menschen, die in Äthiopien einreisen, um dort zu arbeiten (übrigens wie in den allermeisten Ländern weltweit). Wenn sie Dich dann mit einem deutschen (etc.) oder internationalen Führerschein in einem äthiopischen Dienstwagen stoppen und feststellen, dass Du schon länger im Land bist, hast Du ein Problem. Für Reisende gilt das nicht. Die Botschaft kümmert sich nicht um Reisende, sondern beschreibt das für Mitglieder der deutschen Gemeinschaft in Äthiopien. Ich brauchte einen solchen Führerschein in Jordanien und Libanon auch, beantrage ihn gerade für Uganda ...

Viele Grüße
Achim


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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Nachdem seit einiger Zeit Reisende mit Führer / Agentur die horrenden Gebühren an den äthiopischen Grenzen vermeiden, aber bislang wenig verwertbare Infos beigesteuert haben, hat jetzt Suneel Saini, der mit seinem Bruder auf einer Afrika-Umrundung unterwegs ist, ein langes Update geschrieben (er ist von Kenia aus in Äthiopien eingereist) und mir die Genehmigung gegeben, das hier auch einzustellen - danke, Suneel!
ÄTHIOPIEN GENEHMIGUNG UPDATE

Liebe Leute. Wir fahren die Route London - Capetown - Kairo. Wie viele andere Mitglieder, die die Ostküstenroute fahren, waren auch wir von den Änderungen der äthiopischen Zollbestimmungen für ausländische Fahrzeuge betroffen. Die Administratoren hier [im Facebook-Forum "Overlanding Africa" - AV] haben viel persönliche Zeit und Mühe investiert, um die Situation zu klären, aber wie bei den meisten bürokratischen Angelegenheiten wird es wohl einige Zeit dauern.

Unser Zeitplan ist eng und wir haben leider nicht den Luxus der Zeit. Ich schreibe diesen Beitrag, um anderen zu helfen, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation wie wir befinden. Wir sind jetzt in Äthiopien und haben unsere Genehmigung durch Muller erhalten, der eine Reiseagentur namens Ethio Trek leitet. Email: ethiotrek@ gmail.com, WhatsApp Nr: +251 92 530 0538

(..) Ich habe einige andere kontaktiert, deren Referenzen ich aus Beiträgen hier erhalten habe. Einer von ihnen machte ein besseres Angebot, aber er änderte seine Meinung, nachdem er mich zwei Wochen lang warten ließ.

Ich denke, dass die höheren Stellen im äthiopischen Fremdenverkehrsamt und bei den Zollbehörden wissen, dass einige Overlander immer noch durchkommen, so dass sie von den Reiseveranstaltern verlangen, mehr Verantwortung für ihre Kunden zu übernehmen, z. B. Verträge zwischen dem Reiseveranstalter und der Overlanding-Partei zu schließen usw.

Muller hat diese Erlaubnis bereits für einige Overlander arrangiert, und ich habe dies mit dem betroffenen Biker bestätigt. Ursprünglich hatte Muller sogar gesagt, dass es nur ein oder zwei Tage dauern würde, weil das Prozedere seinem Team gut bekannt war, aber aufgrund der höheren Anforderungen der beteiligten Beamten dauerte es tatsächlich acht Tage.

Sobald das Tourismusministerium die Genehmigung erteilt hat, muss sie von den Zollbeamten in Addis abgesegnet werden. Dann wird ein Brief an die Zollbeamten an der Grenze geschickt. Muller gab uns die Referenznummer für diesen Brief. Offenbar wird er über den internen Mailserver verschickt, der nicht immer wie vorgesehen funktioniert.

An der Grenze sind sich sowohl der kenianische Zoll als auch die Einwanderungsbehörde über die Probleme für Overlander im Klaren. Sie werden darauf bestehen, dass Sie zuerst Ihre äthiopischen Zollformalitäten erledigen, da in einigen Fällen die Einreise verweigert wurde. Falls Sie einen Ausreisestempel in Ihren Pass und Ihr CPD bekommen, würde Sie das in eine schwierige Situation bringen, weshalb ihr Rat sinnvoll ist.

Unser Brief sollte um 10 Uhr morgens in Moyale ankommen, aber wir haben bis 16 Uhr gewartet. Allerdings ist zwischen 12 und 14 Uhr Mittagspause, und dann sind sowohl die Einwanderungs- als auch die Zollbehörden geschlossen. Mehrere Mitglieder des Zollteams riefen in unserem Namen bei der Zentrale in Addis an, und schließlich wurde unser Brief per E-Mail verschickt. Wir waren erleichtert, aber das war nur vorübergehend, denn der Anhang sollte acht Seiten umfassen, enthielt aber nur die erste Seite. Ich flehte sie an, noch einmal anzurufen, was sie auch taten, aber niemand in Addis nahm ab. Aus Sorge, dass wir die Nacht an der Grenze verbringen könnten, sprach ich mit dem Zollbeamten, der sich auf das Regelwerk berief, dass sie uns ohne den ganzen Brief nicht ausreisen lassen können. Später änderte er wohl seine Meinung und rief seinen Kollegen an, der unsere Dokumente überprüfte und zustimmte, uns ausreisen zu lassen.

Während wir auf unser Schreiben warteten, beschlossen wir, unsere Einreiseformalitäten zu erledigen. Die äthiopische Seite besteht darauf, den E-Visa-Zahlungsbeleg zu erhalten. Ich musste zurück zum Markt auf kenianischer Seite gehen, um Ausdrucke zu bekommen. Stellen Sie sicher, dass Sie sowohl das Visum als auch die Quittung bei sich haben, um diesen Ärger zu vermeiden.

Es war bereits 17.00 Uhr und ich wurde gebeten, das Carnet auf kenianischer Seite abstempeln zu lassen. Man kann sich frei im Niemandsland bewegen, die Büros sind etwa 400 m voneinander entfernt. Die kenianische Seite muss einen Code in ihr System eingeben, was bis zu 15 Minuten dauern kann, je nachdem, wie ausgelastet ihr Netzwerk ist!

Wir kehrten schnell zum äthiopischen Zoll zurück, aber zu diesem Zeitpunkt war der leitende Beamte bereits gegangen, und die jüngeren Beamten wollten es einfach nicht tun, weil sie meinten, es sei schon fast Feierabend. Es war 17.20 Uhr abends und sie schließen um 18 Uhr.
Ich drohte ihnen, ihren Chef anzurufen, und sie beschlossen, unser Auto zu inspizieren. Der Kerl, der wie ein Neuling aussah, kontrollierte jede meiner Taschen und bestand dann darauf, die Motornummer auf dem CPD abzugleichen. Um ehrlich zu sein, machen die Zollbeamten an anderen Grenzen normalerweise kein Aufhebens darum, und ich weiß nicht einmal, wo genau sie zu finden ist. Wir haben die nächsten 30 Minuten damit verbracht, ihn zu suchen - ohne Erfolg. Ich schätze, der Aufkleber muss sich von unserem 18 Jahre alten "Cruiser" gelöst haben.
Es war jetzt 18.30 Uhr nachmittags und alle anderen in diesem riesigen Gebäude waren schon weg. Nur zwei Junior-Zöllner waren noch da, und die waren aus einem bestimmten Grund da, nämlich auf der Suche nach Bestechungsgeldern. Um zu vermeiden, dass sie am nächsten Tag wiederkommen müssen, bot ich ihnen 20 Dollar an, aber nur, wenn sie es schaffen.

Wir verbrachten die nächste Stunde damit, dass sie an ihrem Schreibtisch herumfummelten. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wussten, wie man das System bedient, sie riefen ein paar Mal bei ihren Kollegen an, um Hilfe zu bekommen, aber das überstieg ihre Fähigkeiten. Nachdem sie eine Stunde vergeudet hatten, gaben sie auf und baten uns, um 8 Uhr morgens wiederzukommen. Widerwillig mussten wir Rafa [das Fahrzeug der Beiden - AV] auf dem Zollparkplatz stehen lassen und nahmen jeweils eine Tasche mit, um eine Nacht auf der äthiopischen Seite der Grenze zu verbringen. Wir bekamen ein Tuktuk und übernachteten im 2 km entfernten Koket-Hotel. (..) Dieses Hotel ist auf iOverlander und ok für eine Nacht Aufenthalt. Abendessen und kaltes Bier verfügbar.

Um 8 Uhr morgens gingen wir wieder zum Zoll. Die beiden Jungs von gestern Abend waren noch da, aber ein anderer Beamter war am Computer beschäftigt. Er wusste, was er tat und brauchte nur fünf Minuten, um das Formular im System auszufüllen. Wir mussten unsere elektronischen Geräte DSLR und zwei Laptops deklarieren. Um spätere Probleme an der Grenze zu vermeiden, erwähnten wir auch, dass wir eine Drohne DJI Air2s mitführen. Das führte zu weiteren Komplikationen und nun wollten sie die Genehmigung für die Drohne, die wir nicht hatten und von der wir auch nicht wussten, dass wir eine brauchen.

Uns wurde gesagt, wir sollten noch einmal mit ihrem Vorgesetzten sprechen, um die Sache zu klären, bevor sie uns gehen lassen würden. Der leitende Angestellte war vernünftig, ich zeigte ihm die Registrierungsunterlagen der Drohne aus dem Vereinigten Königreich. Er rief auch bei Muller an, um sich über unsere Reise zu informieren. Wir versicherten ihm, dass wir die Drohne nicht auf äthiopischem Gebiet fliegen würden. Die Jungs von der Vornacht hingen noch immer herum und sprachen sogar direkt davon, das Problem mit der Drohne zu lösen, wenn wir bereit wären, etwas Geld zu geben. Ihr Chef war jedoch sehr nett und versuchte wirklich, uns zu helfen. Wir sagten, er sähe aus wie Wesley Snipes, nur in einer pummeligen Version, und machten ein Foto mit ihm. Das hat vielleicht geholfen! 🤪

Wir waren froh, dass man sich entschlossen hatte, keine Drohne in die Liste der persönlichen Gegenstände auf dem Einreisebrief aufzunehmen. Dies hätte die Ausreise aus dem Land erschwert. Der Einreisebrief enthält die Angaben zum Fahrzeug und zum Reisepass. Die CPD wird erst durchgeführt, wenn dieser Brief abgestempelt ist. Die Polizeikontrollposten auf dem Weg nach Addis verlangen dieses Schreiben. Manche stempeln sogar auf der Rückseite, aber nicht alle.

Wir verließen die Grenze schließlich um 930 Uhr und waren froh, nach Äthiopien einreisen zu können 🙂 .

Es ist möglich, dass unsere Erfahrung schlimmer ausfiel als sonst, weil wir am selben Tag an der Grenze waren, an dem unsere Genehmigung von Addis aus verschickt werden sollte. Das lässt sich mit besserer Planung vermeiden.

Einige andere Informationen, die für Grenzgänger nützlich sein könnten:

1. Es ist nicht erlaubt, im Niemandsland zu campen, aber nachts sind Militärwachen da, falls man sein Fahrzeug dort abstellen muss.

2. Simkarten kann man nur nach Anmeldung im örtlichen Telekommunikationsbüro kaufen. Das Ethiotel-Büro ist nicht weit vom Koket-Hotel entfernt, Sie benötigen einen Reisepass. Sie nehmen Fotos für ihr zentralisiertes System auf. Es kann zu langen Warteschlangen kommen, aber sie arbeiten effizient. Warten Sie 30 Minuten.

3. Wir konnten an den sechs Tankstellen in Moyale keinen Treibstoff finden und auch nicht in der Stadt Mega, die auf iOverlander angegeben ist. Wir bekamen es schließlich in der Stadt Dubuluk, nur mit Bargeld. Ich habe es auf iOverlander hinzugefügt. Am besten auf kenianischer Seite tanken, zwei Zapfsäulen in 100m Entfernung von der Grenze.

4. Vor der äthiopischen Einwanderungsbehörde müssen Sie einen Gesundheitsbeamten aufsuchen, der die COVID- und YF-Zertifikate überprüft. Er gibt Ihnen ein abgestempeltes Papier mit Ihren Passdaten usw., aber niemand hat es anschließend kontrolliert. Er versuchte sein Glück, indem er Geld verlangte, gab aber bald darauf auf!

5. Die meisten äthiopischen Jungs waren nett, aber einige von ihnen kennen ihren Job nicht wirklich und haben eine viel zu entspannte Einstellung zur Arbeit.

6. Um Komplikationen an der ägyptisch-sudanesischen Grenze zu vermeiden, wollte ich meine Drohne von Addis nach Großbritannien zurückschicken. DHL hat sich geweigert, so dass ich sie vorerst in der Obhut von Muller lassen musste, um sie sicher aufzubewahren. Ich werde mir später eine Lösung überlegen. Man kann auch für Äthiopien eine Genehmigung für eine Drohne bekommen, aber man wird trotzdem Probleme in Wadi Halfa bekommen, also sollte man vorausplanen. In Ägypten werden strenge Strafen verhängt, wenn man die Genehmigung nicht hat. Wir wollen in die Danakil-Senke, und Muller hat uns darauf hingewiesen, dass das Fliegen in einer so abgelegenen Region auch zu Problemen führen kann, also wird sie in Addis bleiben, ich weiß nicht, wie lange. Wenn jemand von Addis aus zurück ins Vereinigte Königreich fliegt, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie es mitnehmen könnten. Es ist völlig legal, es im aufgegebenen Gepäck mitzunehmen.
Hinweis: der Text wurde mit Deepl.com ins Deutsche übersetzt und leicht überarbeitet.

Suneel hat mir noch mitgeteilt, dass er für das Permit 800 USD bezahlt hat. Ursprünglich wollte jener Muller wohl 1.000 USD haben. Motorräder sind preiswerter. In dieser Rate ist der Führer schon enthalten. Bei vielen anderen im Netz genannten Summen kam dagegen neben dem Permit, das unter Umständen preiswerter war, noch die tägliche Rate für den Führer hinzu, etwa 30 USD pro Tag.

An diesen Gebühren scheiden sich derzeit die Geister: während die einen meinen, das sei reine Abzocke und sie würden auf keinen Fall unter diesen Bedingungen nach oder durch Äthiopien reisen, verweisen die anderen auf die extrem teure Verschiffung um Äthiopien herum (Sudan nach Mombasa) und die Tatsache, dass es keine Alternative gibt sowie darauf, dass es durch China oder Myanmar (solange das ging) auch nicht anders war bzw. ist. Im übrigen macht es durchaus Sinn, darüber zu verhandeln, ob der Führer tatsächlich die ganze Zeit mit dabei sein muss.

Die Danakil-Tour kostet 350 USD per Person für drei Tage und zwei Nächte, einschließlich Erta Ale, Dalol und Lake Afrera.

Viele Grüße
Achim

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Re: Achtung: Äthiopien akzeptiert kein Carnet und TIP mehr!!

Beitrag von Achim Vogt »

Leider ist die Erleichterung von gestern in Äthiopien offensichtlich die Verschlechterung von morgen! Die Bedingungen für eine Durchreise sind erneut erschwert worden.

Nachdem Suneel Saini und sein Bruder Rajesh erst vor ein paar Wochen Äthiopien erfolgreich in Süd-Nord-Richtung durchquert hatten (und den Sudan anschließend nur wenige Tage vor dem Ausbruch der Kämpfe nach Ägypten verlassen konnten), ging es ihren Reise-Kollegen Aldo und Vera wieder deutlich schlechter: Glücklich dem Chaos des Sudan um Haaresbreite entronnen zu sein (sie hatten Suneel und Rajesh noch in Khartoum getroffen), saßen sie fünf Tage an der sudanesisch-äthiopischen Grenze fest - nicht wegen der Unruhen im Sudan, sondern wegen neuer Regelungen in Äthiopien! :bang:

Offiziell muss nun die beauftragte Agentur in Äthiopien einen Vertrag mit den Reisenden schließen (ebenfalls offiziell in Person in Addis Abeba!). Hinzu kommt, dass eine äthiopische Botschaft im Nachbar- oder Heimatland einen unterstützenden Brief (Letter of Support) ausstellen muss.

Offenbar gibt es zur Zeit drei Agenturen oder Einzelpersonen, die angeblich helfen können. Muller (oben im Thread bereits genannt), scheint am verlässlichsten zu sein (Telefon: +251 925300538, 700 - 1.000 USD, abhängig von der Zahl der Fahrzeuge), Tariku
(+251 910146234, 500 USD pro Fahrzeug) und Ashenafi (+251 944363356). Nach Angaben von Aldo und Vera gibt es dubiose Geschäftspraktiken von Ashenafi, so dass sie ihn nicht empfehlen, andere Reisende hatten dagegen positive Erfahrungen mit ihm.

Viele Grüße
Achim

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